Braunschweig. Zum sechsten Mal seit 2006 hat die Stadt Braunschweig in einem Gemeinschaftsprojekt mit anderen deutschen Städten im Herbst 2021 ihre Bürgerinnen und Bürger zu unterschiedlichen Aspekten der Lebensqualität in ihrer Stadt befragt. Ergebnis: Braunschweig als Lebensort wird von 95 Prozent der Befragten positiv bewertet. Dies ist unter den mittleren Großstädten wie im gesamten Städtefeld der zweithöchste Wert. Darüber informiert die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung.
"Die Befragung zeigt einmal mehr, dass eine überwältigende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger zufrieden ist, in Brauschweig zu leben", kommentiert Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum "Die Bürgerinnen und Bürger fühlen sich wohl in ihrer Stadt. Das ist ein großes Kompliment für Braunschweig. Dort, wo sie noch Verbesserungsbedarf sehen, machen wir bereits Tempo. Wir treiben den Bau neuer Wohnungen voran, generationengerecht in vielen Formen, auch für den schmalen Geldbeutel. Kitas und Schulen werden erweitert, modernisiert und neu errichtet. Wir investieren in den ÖPNV und in Kultureinrichtungen, forcieren die Digitalisierung."
Zufrieden mit Infrastruktur
Die Bürgerinnen und Bürger Braunschweigs sind mit den meisten Infrastrukturangeboten zufriedener als die Befragten im Durchschnitt der Städte. Öffentliche Flächen wie zum Beispiel Märkte, Plätze und Fußgängerzonen, der Zustand von Straßen und Gebäuden, aber auch Grünflächen und Kultureinrichtungen nehmen in der Gruppe der mittleren Großstädte (150.000 bis 450.000 Einwohnerinnen und Einwohner) auf der Zufriedenheitsskala sogar Top-Drei-Positionen ein.
Viele Braunschweigerinnen und Braunschweiger sind mit der Luftqualität, dem Schutz vor Lärm sowie mit der Sauberkeit in der Stadt überdurchschnittlich zufrieden. Ausgesprochen zufrieden zeigt sich eine Mehrheit mit den wohnungsnahen Einkaufsmöglichkeiten. Die Bürgerinnen und Bürger fühlen sich sicher, wenn sie nachts durch die Stadt oder ihr engeres Wohnumfeld gehen.
70 Prozent mit ÖPNV zufrieden
Bei der Auto-Nutzung liegt Braunschweig im Mittelfeld der Städte zwischen 150.000 und 450.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, bei der Nutzung des Fahrrades hingegen in der Spitzengruppe. Mit dem Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel sind 70 Prozent der Bevölkerung zufrieden, wenn der ÖPNV im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln auch nachrangig genutzt wird. Zentrale Kriterien wie Bezahlbarkeit, Taktung oder Zuverlässigkeit werden von vielen Befragten überdurchschnittlich positiv beurteilt.
In Braunschweig wird der Umgang mit den kommunalen Finanzen anteilig von mehr Menschen positiv beurteilt als im Durchschnitt der Städte. Die Stadt nimmt in dieser Frage einen der vorderen Plätze unter den mittelgroßen Großstädten ein.
Hier hakt es noch
Weniger zufrieden sind die Menschen in Braunschweig - gemessen am Städtedurchschnitt - mit Schulen oder der Gesundheitsversorgung. Nachholbedarf sehen sie auch bei den Themen Familie, Kinderbetreuung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Senioren, Schaffung bezahlbaren und altengerechten Wohnraums, betreutem Wohnen, Pflegeheimplätzen und auch Digitalisierung der Stadtverwaltung. Die angespannten Wohnungsmärkte werden in allen teilnehmenden Städten sorgenvoll betrachtet.
Mit ihrem persönlichen Leben sind 90 Prozent der Befragten in Braunschweig zufrieden. Ihre persönliche Zukunftsperspektive für die kommenden fünf Jahre beurteilen die Menschen deutlich verhaltener als die aktuelle Zufriedenheit. Gleichwohl fällt das Votum in Braunschweig optimistischer aus als in den meisten anderen an der Umfrage teilnehmenden Städten.
Methodik und Zeitpunkt der Umfrage
In zwei Aspekten unterscheidet sich diese Untersuchung von den vorhergehenden. Sie erfolgte nicht telefonisch, sondern für die Befragung durch das Markt- und Sozialforschungsinstitut IFAK wurden 3.200 Braunschweigerinnen und Braunschweiger angeschrieben, die per maschinellem Zufallsverfahren aus dem Melderegister gezogen worden waren. 1.298 Personen antworteten. In den Vorjahren erfolgte die Befragung telefonisch anhand zufällig ausgewählter Festnetztelefonnummern. Hintergrund für den Wechsel der Methode ist, dass vor allem junge Menschen vielfach nur noch über Mobiltelefone erreichbar sind, die nicht über eine Regionalkennung verfügen und somit keiner bestimmten Kommune zugeordnet werden können.
Wer schriftlich antwortet, hat – anders als am Telefon - in der Regel mehr Zeit. Nach Erfahrung der Statistiker entscheiden sich Teilnehmende dadurch eher dafür, sich zu manchen Punkten nicht zu äußern und auf fehlendes Wissen oder Erfahrung zu verweisen. Dadurch erhöht sich anteilig die Zahl derer, die sehr zufrieden oder sehr unzufrieden mit diesem Aspekt sind.
Die Befragung fand während der Corona-Pandemie statt. Dies kann Einfluss auf Einschätzungen beispielsweise zum Gesundheitswesen, zu Schulen, Kinderbetreuung oder anderen von der Pandemie besonders betroffenen Bereichen haben. Die Ergebnisse der Befragung sind daher zwar repräsentativ, aber nicht direkt mit denen der Vorjahre zu vergleichen.
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