Braunschweig. Zwei Leserzuschriften erreichten die Redaktion von regionalHeute.de zum Bericht über den Flughafen in Waggum (regionalHeute.de berichtete). Beide Reaktionen veröffentlichen wir unkommentiert und ungekürzt.
"Flughafenchef Gelfert meint: „Die Bahn sei ausgebaut worden, weil es einen Verkehrsbedarf gegeben hätte“ und verschweigt, dass die Verlängerung der Start- und Landebahn des Braunschweiger Flughafens auf Betreiben der Volkswagen AG erfolgte. Dazu der ehemalige Nds. Ministerpräsident Wulff, damals zugleich Aufsichtsratsmitglied bei VW, in einer Presseerklärung vom 31.03.2009: „VW ist Hauptnutzer des Flughafens“. Da der Ausbau eines Flughafens für eine private Gesellschaft mit Steuermitteln jedoch nicht durchsetzbar war, musste ein öffentliches Interesse an diesem Flughafenausbau hergestellt werden. DLR bestätigt öffentliches Interesse am Flughafenausbau Das von institutioneller staatlicher Förderung abhängige Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sprang ein und stellte das benötigte öffentliche Interesse an einem Flughafenausbau mit der Behauptung her, seinen Airbus A320 als „fliegenden Simulator“ ausbauen und mit dem Flugzeug Versuche zum Hochauftrieb durchführen zu wollen. Dazu benötige man eine längere Piste. Der fliegende Simulator wurde jedoch nie gebaut und Versuche mit dem A320 zum Hochauftrieb fanden bei Magdeburg statt. Dubiose Finanzierung des Flughafenausbaus Der Ausbau des Braunschweiger Flughafens wurde mit Mitteln der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GRW) in Höhe von 18,3 Mio. Euro gefördert. Dazu teilte das Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie am 15.10.2010 mit: „Ob die Zahlung den GRW- und beihilferechtlichen Vorgaben entspricht, muss im Einzelfall vom Land Niedersachsen in alleiniger Verantwortung geprüft werden. Der Bund hatte bei der Förderung des Flughafens Braunschweig das Land Niedersachsen auf die Vorgabe des Koordinierungsrahmens hingewiesen, dass im Fall der Förderung der gewerbenahen Infrastruktur Betreiber und Nutzer weder rechtlich, wirtschaftlich noch personell verflochten sein dürfen." Die Volkswagen AG ist bis heute mit der Flughafen Braunschweig-Wolfsburg GmbH u.a. durch finanzielle Zuschüsse an die GmbH (2016: 978 T€) und durch einen Erbbaurechtsvertrag mit der Flughafengesellschaft eng verflochten. Fazit: Die Volkswagen AG hat den angestrebten Flughafenausbau aus Steuermitteln erhalten und kann seither im eigenen Interesse weit entfernte Flugziele non-stop erreichen. Der Norden Braunschweigs wurde durch die rechtswidrige Kappung der Grasseler Straße abgeschnitten und in eine Hinterhoflage gedrängt. Die Bürgerinnen und Bürger wurden mit den dadurch verursachten Verkehrsproblemen bis heute allein gelassen. Dazu Ratsherr Wendroth (CDU): „Der Verkehr wird sich schon zurecht ruckeln“. - Dipl.-Ing. Ralf Beyer -
"Ich persönlich würde es garnicht so schlecht finden, wenn ich von Waggum aus wenigstens einen Transfer zu einem internationalen Flughafen hätte. ich denke das würden viele Bürger so sehen? Momentan ist der Flughafen vordergründig der Forschung und VW vorbehalten. Allerdings ist er nicht kleiner als der Flughafen Lippstadt-Paderborn, der seinerseits Linienflüge anbietet. Der flughafen Paderborn bewegt jährlich etwa 800.000 Passagiere, und Braunschweig nur zirka 200.000. Auch das sollte berücksichtigt werden. Natürlich wird eine erweiterte Flugtätigkeit den Anwohnern nicht gefallen, allerdings trägt den Hauptanteil der Kosten für den Flughafen die Stadt Brausnchweig und somit der Bürger, der ihn aber überhaupt nicht nutzen kann. Er bezahlt also dafür, dass Vw,- Audi - und Skoda-Mitarbeiter schnell mal eben nach Wolfsburg kommen und auch wieder weg. Es werden also Steuergelder ausgegeben die vom Bürger erbracht werden, ihm aber garnicht bzw. wenig zugute kommen? Die Stadt Braunschweig hat unter Oberbürgermeister Hoffmann viele Liegenschaften verkauft. Den Flughafen hat sie behalten, obwohl er tendenziell mittlerweile wohl rote Zahlen schreibt? Und wie soll es nun weitergehen?! - F. Ede -
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