Braunschweig. Am heutigen Montagmorgen - mitten im Berufsverkehr - stoppten Aktivisten der sogenannten "Letzten Generation" den Verkehr auf der Wolfenbütteler Straße in Höhe Zuckerbergweg stadteinwärts. Wie die Polizei auf Anfrage mitteilt führte dies zu einem starken Rückstau. Der Verkehr konnte einspurig an den Protestierenden vorbei geführt werden. Seit kurz nach 9:30 Uhr ist die Straße wieder frei.
Um 7:18 Uhr sei die Polizei alarmiert worden, dass sich Personen auf der Wolfenbütteler Straße befänden. Insgesamt habe es sich um sechs Personen gehandelt, von denen sich drei mit Sekundenkleber an der Straße festgeklebt hätten. Die technische Einsatzeinheit sei angefordert worden, und habe die Personen von 9.10 bis 9.30 Uhr mittels Sonnenblumenöl von der Straße gelöst. Laut Kenntnis der Polizei sei dabei niemand verletzt worden. Zwei Personen habe man dann noch von der Straße tragen müssen, die anderen vier hätten diese freiwillig verlassen. Alle sechs Personen erhalten nun eine Anzeige wegen Nötigung im Straßenverkehr.
Stau bis Wolfenbüttel
Bei Eintreffen der Polizei sei die Wolfenbütteler Straße komplett blockiert gewesen. Ein Fahrstreifen konnte frei gegeben werden, so dass der Verkehr im Schritttempo vorbei geführt wurde. Dennoch habe sich der Verkehr auf der A36 bis zur Ausfahrt Wolfenbüttel Nordwest gestaut.
Wie die Polizei weiter mitteilt, wurden nach Feststellung der Personalien alle Personen vor Ort entlassen. Zwei Personen waren noch nicht volljährig und wurden in die Obhut der Erziehungsberechtigten übergeben.
Aufruf zum zivilen Widerstand
Wie die "Letzte Generation" in einer Pressemitteilung erklärt, wolle man mit der Verkehrsblockade zu zivilem Widerstand in Braunschweig aufrufen. Bei der Blockade hätten sich einige Beteiligte an der Fahrbahn festgeklebt. Zeitgleich würden in weiteren deutschen Städten wie Bremen Straßenblockaden stattfinden. Mit ihren Aktionen fordere die Letzte Generation eine Lebenserklärung vom Grünen Minister Habeck: „Kein Ausbau der fossilen Energieträger Kohle, Öl und Gas sowie keine neuen Öl-Bohrungen in der Nordsee! Stattdessen soll ein sofortiger und massiver Ausbau der Erneuerbaren Energien erfolgen.“
Edmund, 58 Jahre, Projektmanager: “Wir steuern geradewegs auf den totalen Klimanotfall zu! Nur noch wenige Jahre können wir die Vernichtung von Milliarden Menschen durch Hunger und Hitze verhindern! Dies ist ein Aufruf an alle, die sich für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen einsetzen wollen.”
Aktionen seit Anfang des Jahres
Bereits seit Anfang des Jahres unterbrechen Aktivisten immer wieder den Verkehrsfluss auf Straßen in ganz Deutschland.
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