Lizenz zum Leben retten: Schüler wurden zu Junior-Trainern ausgebildet

18 Schülerinnen und Schüler sollen nun in Schule, Verein oder Freundeskreis ihr Wissen über Herz-Lungen-Wiederbelebung an andere Jugendliche weitergeben.

Noch jung, aber schon fit bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung.
Noch jung, aber schon fit bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung. | Foto: Lukas / Malteser

Braunschweig. Leben retten macht Spaß, andere zu Lebensrettern machen auch. Nach diesem Motto haben die Malteser in Braunschweig am gestrigen Montag und heutigen Dienstag 18 Schülerinnen und Schüler aus dem Kreis der Malteser-Schulsanitätsdienste von sieben Schulen zu „Junior-Trainern“ ausgebildet. Die sollen nun in Schule, Verein oder Freundeskreis ihr Wissen an andere Jugendliche weitergeben. Das berichten die Malteser in einer Pressemitteilung.



Es passiert hundertfach jeden Tag, irgendwo in Deutschland: Im Sportunterricht kippt ein Mädchen beim Warmlaufen um, im Konfirmandenunterricht verliert ein Junge das Bewusstsein. Gut, wenn Umstehende dann wissen, was zu tun ist – auch wenn sie selbst nicht älter als die Verunglückten sind. Schon viele Jahren bilden die Malteser in Braunschweig daher Schulsanitäter aus, seit 2018 auch zu Multiplikatoren, die Gleichaltrigen die Grundkenntnisse der Herz-Lungen-Wiederbelebung vermitteln.

Zwei Tage der Herbstferien geopfert


Dafür opfern die 13- bis 16-Jährigen aus den Klassenstufen 8 bis 11 zwei Tage ihrer Herbstferien. Warum tun sie das? Natürlich ist der Klassiker dabei: Dass sie Ärztin oder Arzt beziehungsweise Krankenschwester werden wollen, hört man von mehreren Schülerinnen und Schülern. Doch auch andere Motive kommen zur Sprache: Ein Spielzeug-Verbandkasten hat schon in früher Kindheit das Interesse am Helfen geweckt und in einem Fall war es ein schwerer Notfall in der Familie, der den Schüler zuerst zum Schulsanitätsdienst der Malteser und schließlich zur Junior-Trainer-Fortbildung führte.

Damit sich 13-Jährige trauen, Älteren etwas zu sagen, braucht es sicher auch ein wenig Mut. Ausbildungsleiterin und Diözesanreferentin für Schulsanitätsdienste Marion van der Pütten und Ausbilderin Cora Kruse vermitteln bei der Ausbildung zum Junior-Trainer daher nicht nur Fachliches, sondern legen auch Wert auf eine gewisse Methodenkompetenz. Die Jugendlichen sollen lernen, wie sie einen bestimmten Lehrinhalt so vermitteln können, dass er beim Gegenüber ankommt. So geschult können die 18 jungen Menschen nun bald anderen ihr Wissen weitergeben. Unterstützt werden sie dabei auch weiterhin von den erfahrenen Malteser-Ausbildern, unter anderem mit Material, vor allem einer Übungspuppe zur Herz-Lungen-Wiederbelebung.

Bronze, Silber und Gold


Der Qualifizierungskurs zum „Junior-Trainer“ beruht auf einem Beschluss der „Bundesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe“ (BAGEH), in der das DRK, der ASB, die DLRG und die Johanniter mit den Maltesern zusammengeschlossen sind. Unterrichten werden die frisch gebackenen Junior-Trainer und -Trainerinnen in erster Linie die Wiederbelebung nach dem Motto „Prüfen-Rufen-Drücken“ (Stufe Bronze) beziehungsweise zusätzlich das Beatmen (Stufe Silber). Auch für die Stufe Gold – das Wiederbeleben mit Hilfe eines Automatischen Externen Defibrillators (AED) – sind die Jungen und Mädchen nach ihrem Kurs bei den Maltesern fit genug.

In bisher vier Kursen haben mehr als 70 Jungen und Mädchen die Lizenz zum Unterrichten erworben und dürften inzwischen mehrere Tausend Gleichaltrige angelernt haben – und das mit nachweisbarem Erfolg: In einem Fall habe eine junge Person bei einem Herzstillstand richtig reagiert und die Person erfolgreich reanimiert, erzählt Marion van der Pütten nicht ohne Stolz. Die Lebensretterin hatte ihr Wissen zuvor bei einem Junior-Trainer der Malteser erworben.


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