Mehr Aufenthaltsqualität für den Herzogin-Anna-Amalia-Platz?

von Nick Wenkel


Die CDU fordert eine Aufwertung des Herzogin-Anna-Amalia-Platzes. Foto: Archiv
Die CDU fordert eine Aufwertung des Herzogin-Anna-Amalia-Platzes. Foto: Archiv | Foto: Sina Rühland

Braunschweig. Viele Plätze in Braunschweig sind im Zuge der Schlossrekonstruktion vor zehn Jahren signifikant aufgewertet worden. „Stiefmütterlich wurde dagegen das rückwärtige Umfeld der Schloss-Arkaden behandelt", weshalb die CDU-Ratsfraktion eine Initiative zur städtebaulichen Aufwertung des Herzogin-Anna-Amalia-Platzes vorschlägt.


Nach Angaben der Partei wurde bereits ein Ratsantrag eingereicht. „Die Problematik der Rückansicht der Schloss-Arkaden wird in allen Bilanzen zum 10-jährigen Bestehen bemängelt. Kritisiert wird zudem von Anfang an der Verlust des Schlossparks als grüner Rückzugsort in der City. Und neu kommt jetzt die Suche nach einem geeigneten Aufstellungsort für einige gut erhaltene Altsteine aus der Originalfassade des Residenzschlosses als starkes Argument hinzu. Wir ergreifen die Initiative, um für alle drei Aspekte bessere Lösungen als bisher zu finden. Das Stadtbild muss und soll sich an dieser Stelle deutlich verbessern. Wir halten aber einen Standort der ausstellungswürdigen Altsteine außerhalb der Innenstadt, wie von der Verwaltung vorgeschlagen, nicht für angemessen“, sagt Sebastian Vollbrecht, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion.
In dem Antrag der CDU-Ratsfraktion heißt es wörtlich:

  1. Die für den Wiederaufbau des Braunschweiger Residenzschlosses nicht verwendeten, aber besonders aussagekräftigen 30 alten Schlossteile, die bisher in Querum gelagert werden, werden auf dem Herzogin-Anna-Amalia-Platz für die Braunschweiger Bürgerinnen und Bürger ausgestellt und mit Hinweistafeln versehen zu einem Lapidarium zusammengefasst.

  2. Im Zuge der Aufstellung wird der Herzogin-Anna-Amalia-Platz städtebaulich aufgewertet und dazu unter anderem mit zusätzlichen grünen Begegnungsinseln ausgestattet.

  3. Für die Umsetzung dieser Maßnahme versucht die Verwaltung, Spendengelder und Fördermittel einzuwerben.



Idee von Bauhistoriker Wedemeyer


Die Idee gehe zurück auf einen Vorschlag von Bauhistoriker Dr.Bernd Wedemeyer, der kürzlich angeregt hatte, die noch vorhandenen besonderen Originalsteine in räumlicher Nähe zum Schloss öffentlich zu präsentieren. Wedemeyer ist auch Kurator der Ausstellung „10 Jahre Schloss … seit 1841“ im Schlossmuseum. Gegenwärtig werden 273 Steine unterschiedlicher Qualität und Größe oberirdisch in Querum gelagert. 153 werden als baugeschichtlich erhaltenswert eingestuft, obwohl keine Denkmaleigenschaft besteht. Der aktuelle Lagerort muss bis Ende August geräumt werden, weil das Grundstück in ein Baugebiet umgewandelt wird.

Manlik: „Die Zeit drängt"


„Wichtig ist uns bei der Präsentation der Steine der direkte Bezug zum Schloss. Der Standort Herzogin-Anna-Amalia-Platz ist daher besonders sinnvoll. Gemeinsam mit einer städtebaulichen Aufwertung des Areals zwischen Schloss-Arkaden und dem Kleinen Haus des Staatstheaters würde die Stadt einen weiteren attraktiven Platz mit hoher Aufenthaltsqualität für die Bürgerinnen und Bürger erhalten. Unser Ziel ist es, die Umgestaltung auch mit Förderungen Dritter für die Stadt in einem finanziell vertretbaren Rahmen zu halten. Wir gehen von einer breiten Unterstützung für unseren Antrag im Rat aus“, meint Reinhard Manlik, planungspolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion.

Der Herzogin-Anna-Amalia-Platz ist im Zusammenhang mit der Schloss-Rekonstruktion und dem Bau der Schloss-Arkaden neu angelegt worden. Auf der Fläche befanden sich einst Teile des Schlossgartens und danach des sogenannten Schlossparks. Es gibt also historische Anknüpfungspunkte für eine grüne Umgestaltung.


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