Metropolregion unter Strom: Positionspapier zu E-Mobilität beschlossen




 Gifhorn/Braunschweig. Die Kommunen in der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg haben auf ihrer jährlichen Mitgliederversammlung am heutigen Mittwoch im Schloss Gifhorn ein klares Bekenntnis zur weiteren Entwicklung der Elektromobilität abgegeben. Die Vertreter der 56 Kommunen und kommunalen Verbünde beschlossen ein Positionspapier zur weiteren Entwicklung der Elektromobilität. „Die Kommunen in der Metropolregion wollen die Chance für die zukunftsfähige und emissionsfreie Mobilität nutzen. Das Ziel ist, die führende Region für Elektrofahrzeuge in der Welt zu werden. Hier sind wir bereits auf einem guten Weg“, sagte Dirk-Ulrich Mende, Vorsitzender des Vereins Kommunen und Oberbürgermeister von Celle. 

Aktuell seien im Gebiet der Metropolregionen rund 1500 vollelektrische Autos zugelassen. „Das sind mehr als 10 Prozent aller Elektrofahrzeuge in Deutschland“, sagte Mende und lobte in diesem Zusammenhang das beispielhafte Engagement der Kommunen. Die Metropolregion fährt bei der Elektromobilität bundesweit bereits heute ganz vorne mit und hat die größte Flotte von vollelektrisch betriebenen Autos im Einsatz. Knapp 150 e-up! sind täglich auf den Straßen in über 80 Kommunen in der Metropolregion  unterwegs. „Damit leisten die Kommunen und kommunalen Unternehmen einen gewichtigen Beitrag, um der Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen“, sagte Mende.

Stefan Schostok, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover und Aufsichtsratsvorsitzender der Metropolregion GmbH, begrüßt grundsätzlich die positive Entwicklung und betonte: „Die Metropolregion verfolgt konsequent das Ziel, die führende europäische Metropole  für Elektromobilität zu werden. Das Gebiet der Metropolregion umfasst 50 Prozent der Gesamtfläche Niedersachsens, hat aber 80 Prozent aller Elektroautos auf der Straße. Die Zahl macht deutlich, wo wir stehen.“

Sabine Flores und Raimund Nowak, Geschäftsführer des Vereins Kommunen,  informierten die kommunalen Vertreter umfassend über den Entwicklungsstand der Elektromobilität in der Metropolregion. Gemeinsam diskutierte man über den weiteren Handlungsbedarf. Dabei ging es auch um die Realisierung kommunaler Fördermaßnahmen. „Sobald der Bund die gesetzlichen Vorgaben dafür definiert hat, werden die Kommunen in der Metropolregion freies Parken für Elektroautos beschließen und damit einen weiteren Anreiz für den Umstieg vom Verbrenner zum Stromer schaffen“, sagte Mende.

Bereits 2011 haben die Kommunen für sich das Ziel formuliert, den Energiebedarf für Strom, Wärme und Mobilität im Gebiet der Metropolregion bis 2050 zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie zu decken. Damit war die Metropolregion Pionier in Deutschland. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn der Energieverbrauch drastisch reduziert wird. Für den Individualverkehr bedeutet dies einen allgemeinen Strategiewechsel in der Verkehrspolitik. Kernpunkte sind unter anderem der Einsatz effizienterer Antriebstechnologien, die stärkere Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs und Carsharing-Modelle sowie Zweiradmobilität.

Seit 2012 ist die Metropolregion eine von bundesweit vier Regionen, die von der Bundesrepublik zum Schaufenster Elektromobilität ausgewählt worden ist. Allein der Bund stellt für die Projekte in der Metropolregion rund 38 Millionen Euro an Fördergelder zur Verfügung. Das Land engagiert sich mit 10 Millionen Euro. Mit den Leistungen von Unternehmen und Kommunen summiert sich das finanzielle Engagement des Schaufensters Elektromobilität auf über 100 Millionen Euro.


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