Mit einer Spende Leben retten – ein Feuerwehrmann berichtet




Braunschweig. Alles begann Anfang 2014. Ein Feuerwehrmann aus Hannover war an Leukämie erkrankt. Seine Kollegen organisierten eine Typisierungsaktion in Hannover. Weitere Feuerwehren beteiligten sich an dieser Aktion, auch die Feuerwehr Braunschweig. So wurde Uwe Urban (seit 25 Jahren bei der Berufsfeuerwehr Braunschweig) auf die Aktion aufmerksam und nahm an der Typisierungsaktion teil. Das sollte sich lohnen...

Mitte November 2014 bekam er unerwartet Post von der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei). Ein Päckchen mit diversen Blutserumröhrchen und einem Begleitschreiben. Man wendete sich an ihn, da es eine eventuelle Übereinstimmung seiner Stammzellen mit einer erkrankten Person gab. Nach einem kurzen Telefonat mit der DKMS, ging es für Urban zu seinem Hausarzt, damit die benötigten Blutproben entnommen werden konnten. Plötzlich war die Möglichkeit einer Stammzellenspende ziemlich real. Dann hieß es erst einmal abwarten, denn nach der Überprüfung der Blutproben kommen nur ca. 20 – 30 Prozent als Spender für den jeweiligen Patienten in Frage. In der Regel werden für einen Patienten mehrere Spender überprüft. Am Ende spendet derjenige, der am besten passt.

Der passende Spender


Doch drei Wochen später kam der Anruf von der DKMS. Urban war der passende Helfer: "Also doch! Wer Lotto spielt muss damit rechnen, dass er gewinnt.", so der Feuerwehrmann. Im Gespräch mit der DKMS sei er sehr gut informiert worden Man habe ihn über die verschiedenen Möglichkeiten zur Stammzellenspende aufgeklärt, natürlich auch über die dafür erforderlichen Maßnahmen sowie über die eventuellen Nebenwirkungen von Medikamenten. Nachdem er erneut seine Spendenbereitschaft erklärte hatte, wurden gleich die entsprechende Entnahmeklinik und Termine zur Anreise sowie Unterbringungsmodalitäten abgesprochen. Keine 24 Stunden später waren alle Unterlagen in seinem Briefkasten.

Kaum Nebenwirkungen


Am 29.12. ging es zur Voruntersuchung nach Dresden. Alles sei perfekt organisiert gewesen, so Urban. "Nach etwa drei Stunden waren alle Untersuchungen abgeschlossen und ich habe meine Medikamente samt genauer Anweisung zur Verabreichung bekommen. Dann ging es erst einmal wieder nach Hause.", erzählt er. Doch wie ging es dann weiter? Urban erinnert sich: "Für Mitte Januar war mein Entnahmetermin angesetzt. Bei mir war (wie heute in ca. 80 Prozent der Fälle üblich), die periphere Stammzellenentnahme geplant. Hierfür musste ich mir in den vier Tagen vor der Spende morgens und abends je eine Spritze in eine Bauchfalte injizieren und am Spendentag zirka zwei Stunden vor Spendenbeginn zwei. Das Medikament sorgt dafür, dass vermehrt Stammzellen produziert und aus dem Knochenmark ins Blut ausgeschwemmt werden. Die angekündigten Nebenwirkungen hielten sich in Grenzen. Einzig ein Muskelkater ähnliches Gefühl im Beckenbereich war deutlich zu spüren."

"Schon war es vollbracht"


Am 14.01. ging es dann erneut nach Dresden. "Nach kurzer Zeit waren alle organisatorischen Dinge erledigt und ich fand mich in einem sehr bequemen Sitzmöbel wieder. Nun nur noch zwei kleine Nadelstiche, ein paar Vorbereitungen an dem Entnahmegerät und es ging los. In den folgenden vier Stunden durchlief mein gesamtes Blut nun dreimal die Maschine und es wurden reichlich Stammzellen “abgesammelt“. Von dieser Prozedur bekommt man nicht wirklich etwas mit. Alles in allem verflogen die wenigen Stunden bei einem guten Film, etwas lesen und einigen kurzen Gesprächen mit dem Arzt oder den Schwestern ziemlich schnell. Dann wurde ich nur noch „abgestöpselt“. Ich bekam noch einen Happen zu essen, eine Kaliumgabe, einen Kaffee oben drauf und schon war es vollbracht.", so Urban.

"Ich hoffe für ihn, dass ihm die Spende geholfen hat"


Schnell habe er sich wieder fit gefühlt und später im Hotel die Nachricht erhalten, dass die Anzahl der entnommenen Stammzellen ausreichend war und er am Folgetag nicht noch einmal zur Entnahme müsse. In einem kurzen Telefonat mit der DKMS erfuhr er noch am selben Tag, dass er für einen 52jährigen Mann aus Deutschland gespendet habe. In drei Monaten wird er Bescheid bekommen, wie es  seinem "neuen Blutsbruder" ergangen ist.
"Ich hoffe für ihn, dass ihm die Spende geholfen hat.", so der Feuerwehrmann. "Abschließend möchte ich mich noch bedanken. Zum einem bei dem Team der DKMS sowie dem Cellex Team für die absolut professionelle Arbeit und den überaus freundlichen Kontakt. Des weiteren natürlich auch bei meinem Arbeitgeber, der Stadt Braunschweig, für die komplikationslose Freistellung während meiner Abwesenheit.Dieser Bericht soll zeigen mit wie wenig eigenem Aufwand geholfen werden kann. Er soll auch allen die Angst davor nehmen sich typisieren zu lassen.", schließt Urban das Gespräch.


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