Braunschweig. Am Sonntag wurden erneut Morddrohungen gegen den Sprecher des Bündnis gegen Rechts, David Janzen, ausgesprochen. Nach Polizeiangaben hatte der 47-Jährige am Morgen den Schriftzug mit einer Bedrohung sowie zwei Aufkleber einer rechtsextremen Gruppierung an seiner Wohnungstür gefunden.
An die Eingangstür des Mehrfamilienhauses in Braunschweig, in dem Janzen mit seiner Familie wohnt, wurden in der Nacht von Samstag auf Sonntag Aufkleber der neonazistischen 'Kampf- und Sportgemeinschaft Adrenalin Braunschweig' geklebt. Dazu wurde in schwarzer Schreibschrift "Wir töten dich! Janzen" geschrieben. Dies teilt das Bündnis gegen Rechts mit.
Gruppe macht weiter wie bisher
Erst vor wenigen Tagen hätte ein Neonazi der Gruppe im Sozialen Netzwerk Instagram den im Mordfall am Kasseler Regierungspräsidenten festgenommenen Neonazi als "Bruder in Haft" bezeichnet und ein weiterer drohte in einem Video: "Heute Walter, morgen Janzen!". Nachdem die Morddrohung in den Medien und auch im niedersächsischen Landtag auf Antrag der Grünen Landtagsfraktion thematisiert wurden, habe die Gruppe ihre Selbstauflösung bekannt gegeben.
Wie die Polizei berichtet, wurde nach Aufnahme des Sachverhaltes und weiterer Ermittlungen noch am Sonntagnachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Braunschweig ein Durchsuchungsbeschluss gegen einen 20-jährigen Tatverdächtigen vom Amtsgericht erlassen. Bei der sofort anschließenden Durchsuchung hätten Beweismittel sichergestellt werden können. Der Beschuldigte habe gegenüber der Polizei zunächst keine weiteren Angaben gemacht. Polizeisprecher Stefan Weinmeister sagt hierzu: "Die Strafverfolgungsbehörden nehmen jede Form des Extremismus sehr ernst und reagieren daher sofort und konsequent auf jede Form von Drohungen."
David Jenzen will sich von den andauernden Bedrohungen nicht unterkriegen lassen: "Ich habe nach den Drohungen in den letzten Tagen von vielen Menschen große Solidarität und Zuspruch erfahren und möchte mich dafür bedanken! Dass bestärkt mich darin, mich nicht einschüchtern zu lassen, mich weiter antifaschistisch zu engagieren und zu rechten Aktivitäten, Strukturen und Netzwerke zu recherchieren und diese aufzudecken."
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