Braunschweig. Das dramatische Relegationsspiel gegen den 1. FC Saarbrücken am vergangenen Dienstag dürfte vielen Fans von Eintracht Braunschweig noch in den Knochen stecken. Manchem vielleicht sogar wortwörtlich, da er den Heimweg im Regen zu Fuß antreten musste. Denn nach Verlängerung und Siegesfeier fuhren Bus und Straßenbahn vielerorts nicht mehr. regionalHeute.de fragte in dieser Sache einmal bei der Braunschweiger Verkehrs-GmbH nach.
Wie eigentlich vor jedem Heimspiel hatte die BSVG auch diesmal vor dem Spiel zusätzliche Fahrten angekündigt, um den Fans eine bessere Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu ermöglichen. In der betreffenden Pressemeldung hieß es zudem: "Auch nach dem Spiel stehen für die Fußballfans diverse Sonderbahnen und -busse bereit." Doch wann und wo fuhren die?, dürft sich manch einer gefragt haben, der wie ein Großteil der Fans erst nach Mitternacht aus dem Stadion gekommen ist.
Sonderbahnen wurden verzögert
Die Antwort hat die BSVG: "Die Sonderbahnen standen wie üblich vor dem Stadion zur Fahrt in Richtung Innenstadt und in Richtung Wenden bereit. Die Sonderbahnen wurden entsprechend der sehr deutlich verlängerten Spielzeit verzögert. Bis etwa eine Stunde nach dem tatsächlichen Spielende sind noch Bahnen in Richtung Innenstadt und darüber hinaus in einzelne Stadtteile gefahren", so Pressesprecherin Maike Schulz.
Die Dienstplanung der betroffenen Fahrer sei bereits auf eine mögliche Verlängerung ausgelegt gewesen. Wer direkt nach Spielende zu den Bahnen in Richtung Innenstadt gegangen sei, habe auch noch den Anschluss am Rathaus um Mitternacht und damit Fahrten in alle Stadtteile erreichen können. Der zentrale Anschluss am Rathaus sei um etwa 5 Minuten verzögert. Eine weitere Verzögerung sei auch aus Kapazitätsgründen nicht möglich, da dort keine größere Anzahl an Bahnen vom Stadion gleichzeitig stehen könne. "Auch aus Rücksicht auf die übrigen Fahrgäste mussten die regulären Fahrten ihre Fahrt fortsetzen", so die Unternehmenssprecherin.
Andere Linien mit planmäßigem Betriebsschluss
Das heißt aber auch, wer nach Spielschluss noch mit der Mannschaft die allgemeine Erlösung gefeiert hat, der schaute in die Röhre. Und wer auf andere Linien angewiesen ist, etwa die Straßenbahnlinie 2 an den Haltestellen Gesundheitsamt oder Nibelungenplatz, konnte sowieso nicht auf einen Rücktransport hoffen. Hier ist planmäßig um 23:15 Uhr Betriebsschluss. Nachtbusse kamen ebenfalls nicht zum Einsatz.
Wie die BSVG gegenüber regionalHeute.de erklärt, sei es kaum möglich, anlässlich solcher Großereignisse auch an einem Wochentag den Wochenendfahrplan gelten zu lassen. "Der Aufwand hierfür wäre beträchtlich, da die Fahrer auch am Folgetag wieder Dienste fahren müssen und auch gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeiten einzuhalten sind. Da sowohl das wirkliche Ende des Spiels als auch das Verhalten der Fans – nicht jeder macht sich direkt nach dem Abpfiff direkt auf den Weg zur Haltestelle – im Voraus nicht absehbar waren, waren die planerischen Möglichkeiten begrenzt", so Maike Schulz abschließend.