Braunschweig. Mit einer Anfrage zum Haushalt 2019 hat die SPD-Ratsfraktion neuen Schwung in die Debatte zur Einrichtung einer 6. IGS in Braunschweig gebracht. So berichtet es die SPD am Dienstag in einer Presseerklärung.
„Im Schulausschuss am Freitag, 7. Dezember soll nun nach einer mehrjährigen Debatte endlich ein Grundsatzbeschluss gefasst werden. Der Weg für eine 6. IGS in Braunschweig wäre dann frei“, begrüßt Christoph Bratmann, Vorsitzender der SPD-Fraktion, die entsprechende Vorlage der Verwaltung. Die SPD-Fraktion wird dieser zustimmen. „Unsere politischer Einsatz für diese sechste Gesamtschule hat sich gelohnt. Wir sind fast am Ziel.“
Die Braunschweiger SPD setzt sich seit Jahren für die Einrichtung einer sechsten Gesamtschule ein und hatte eine solche auch zur Kommunalwahl 2016 versprochen – aus gutem Grund, wie schon die Zahlen zeigen: „Zuletzt mussten rund 250 Schülerinnen und Schüler an den IGS mangels freier Plätze abgelehnt werden. Das unterstreicht deutlich den Elternwillen nach einer weiteren Gesamtschule in Braunschweig. Das Modell der Integrierten Gesamtschule entspricht unserem Zeitgeist“, so Bratmann.
Zustimmend betrachtet die Fraktion daher die Überlegungen der Verwaltung, erstmals in Braunschweig eine IGS mit angeschlossenem Primarbereich zu schaffen: „In Hannover wird ein solches Modell beispielsweise an der IGS Roderbruch bereits sehr erfolgreich praktiziert“, erläutert Bratmann. Die Schülerinnen und Schüler können hier von Klasse eins bis zum Verlassen der Schule gemeinsam lernen, ihre Stärken und Schwächen ausdifferenzieren und so ihre Persönlichkeit entwickeln. „Die Schülerinnen und Schüler bekommen eine Bindung an die Schule und stellen für den Standort selbst so einen Grundstock an Nachfrage sicher.“ Ein Modell, das nach Ansicht der SPD-Fraktion auch die Schullandschaft in Braunschweig bereichern wird.
Offen sei noch die Standortfrage: „Nach allen bisherigen Gesprächen kann es wohl nur auf einen Neubau hinauslaufen“, so Bratmann. Eine Umwandlung eines bisherigen Schulstandorts in eine IGS scheide hingegen aus: „Insbesondere die Gymnasien sind selbst derart stark ausgelastet, dass eine Wandlung eines Gymnasiums in eine IGS für uns nicht zur Diskussion steht. Wir wollen außerdem keine Schulformen gegeneinander ausspielen, sondern Braunschweigs Schullandschaft qualitativ weiterentwickeln.“ Auch die Tür für eine Oberschule sei damit nicht automatisch geschlossen: „Derzeit ist eine solche Schulform von Lehrern und Eltern gleichermaßen nicht ausreichend nachgefragt. Sollte sich dies aber ändern, muss die Situation natürlich neu bewertet werden.“ Mitte 2019 soll nach Verwaltungsangaben final über den Standort und das Raumprogramm der neuen IGS entschieden werden.
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