Nach über 50 Jahren: Wird das Ackerhofportal wieder aufgebaut?

Die CDU-Ratsfraktion beantragt für die nächste Ratssitzung die Durchführung einer Machbarkeitsstudie. Die meisten Steinquader des alten Bauwerks seien noch vorhanden.

Das alte Tor musste seinerzeit dem Bau des Kaufhauses weichen. Archivbild
Das alte Tor musste seinerzeit dem Bau des Kaufhauses weichen. Archivbild | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Die CDU-Ratsfraktion beantragt für die nächste Ratssitzung am 16. Mai die Durchführung einer Machbarkeitsstudie zum Wiederaufbau des Ackerhofportals. Eine entsprechende Mehrheit in den Gremien scheine laut CDU sicher, da die Fraktionen von SPD und Grünen der in dieser Angelegenheit sehr umtriebigen Bürgerschaft Magniviertel zugesagt hätten, die Stadtverwaltung mit einer entsprechenden Prüfung zu beauftragen. Das teilt die CDU-Ratsfraktion in einer Pressemitteilung mit.



„Das Ackerhofportal wurde 1971 im Zuge des Baus des damaligen Horten-Kaufhauses abgetragen und es wurde seinerzeit die Zusage gegeben, das denkmalpflegerisch wertvolle Bauwerk zügig wieder zu errichten. Doch bis heute ist man dieser Zusage nicht nachgekommen. Mit unserem Antrag rückt der Wiederaufbau des Ackerhofportals nun ein Stückchen näher“, erläutert Heidemarie Mundlos, planungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Braunschweig.

Seit über 50 Jahren auf dem Bauhof


Die abgetragenen Steinquader liegen seit inzwischen mehr als 50 Jahren nummeriert auf dem Städtischen Bauhof und sind zu etwa 80 Prozent vollzählig. Das zwischenzeitlich verloren geglaubte schmiedeeiserne Tor wurde 1985 zufällig in Bauschutt gefunden und restauriert. Es lagert ebenfalls im Städtischen Bauhof. In den zurückliegenden Jahrzehnten gab es immer wieder Initiativen für den Wiederaufbau, zuletzt im Jahr 2017 durch den damaligen Stadtbezirksrat Innenstadt.

„Nach den Gesprächen mit der Bürgerschaft Magni kommen drei Standorte für den Wiederaufbau in Betracht: Zunächst ist dies der ursprüngliche Standort in der Straße Ackerhof, also der Einfahrt zum Magniviertel. Für den weiterhin möglichen Standort Kurt-Seeleke-Platz liegt bereits eine erste Visualisierung durch Professor Walter Ackers vor. Neu in die Überlegungen ist der Herzogin-Anna-Amalia-Platz hinter dem wiederaufgebauten Residenzschloss gekommen. Alle drei Standorte sollen nun gleichrangig betrachtet werden“, erklärt Mundlos.

Finanzierungsvorstoß abgelehnt


Bereits zu den Beratungen für den Doppelhaushalt 2023/24 habe die CDU einen Vorstoß für entsprechende finanzielle Mittel gestartet, dieser sei jedoch ohne jegliche Diskussion von Rot-Grün abgelehnt worden.

„Nach der letzten Ratssitzung wurde uns nun bekannt, dass SPD und Grüne nicht nur der Bürgerschaft Magniviertel, sondern auch auf eine entsprechende Presseanfrage geantwortet hatten, dass sie die Verwaltung mit der Durchführung einer Machbarkeitsstudie beauftragen wollen. Mit der Zustimmung zu unserem Antrag können SPD und Grünen nun zeigen, ob es ihnen in der Sache ernst ist oder es nur Lippenbekenntnisse waren“, sagt Mundlos.

Sponsoren in Aussicht


Der Frage der Finanzierung steht Mundlos gelassen gegenüber. Sicherlich habe die rot-grüne Haushaltsmehrheit durch die Ablehnung des CDU-Haushaltsantrages eine Chance vertan, entsprechende finanzielle Mittel im Haushalt zu verankern. Doch eine Realisierung scheine auch ohne städtische Mittel, oder nur mit geringem finanziellen Aufwand für die Stadt, möglich. „Wir haben entsprechende Signale erhalten, dass zum einen die nun beantragte Machbarkeitsstudie und zum anderen sogar der spätere Wiederaufbau durch namhafte Braunschweiger Stiftungen und private Initiativen unterstützt werden könnten. Das Argument einer möglichen fehlenden Finanzierung kann und werde ich also nicht gelten lassen“, erklärt Mundlos für die CDU-Fraktion.


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