Braunschweig. In Braunschweig gibt es mit den Grundschulen "Edith Stein", "Hinter der Masch" und "St. Josef" drei katholische Bekenntnisschulen. Deren Schülerzahlen sind seit Jahren rückläufig. Für eine der drei Schulen hat das jetzt konkrete Konsequenzen. Auch weitere Maßnahmen wie Zusammenlegung oder Schließung sind offenbar nicht ausgeschlossen, wie die Stadt Braunschweig als Schulträger auf Anfrage mitteilt.
Die Schülerzahl der drei katholischen Schulen ist in den letzten zehn Jahren um etwa 18 Prozent zurückgegangen. Waren es im Schuljahr 2013/2014 noch 433 Kinder, sind es im aktuellen nur noch 353. Im Vorjahr lag die Zahl noch niedriger bei 349. Die kleinste Schule ist die Grundschule Hinter der Mach mit nur noch fünf Klassen mit im Schnitt 17 Schülern. Und das hat jetzt wohl direkte Konsequenzen.
Sanierungspaket langfristig angelegt
So ist die Grundschule Hinter der Masch eigentlich Teil des aktuellen Paketes zur Schulsanierung mit privaten Partnern. Doch hier soll sie herausgenommen und durch die Grundschule Rühme ersetzt werden, wie aus einer aktuellen Beschlussvorlage hervorgeht. Noch beunruhigender als die Tatsache selbst dürfte die Begründung für diesen Schritt sein. Hier heißt es, es werde geprüft, in welchem Umfang dieses Schulangebot zukünftig noch vorgehalten werden sollte. Das Sanierungspaket sei langfristig angelegt. Das heißt, es solle Liegenschaften umfassen, die langfristig Bestand hätten und in welchen absehbar innerhalb der Vertragslaufzeiten (zirka 20 Jahre) keine wesentlichen Änderungen notwendig würden. Dies könne bei der Grundschule Hinter der Masch gegenwärtig nicht garantiert werden.
Auf Nachfrage teilt die Stadt Braunschweig mit, dass es noch offen sei, ob und gegebenenfalls in welchem Umfang auf den Rückgang der Zahl der Kinder an den Bekenntnisgrundschulen reagiert werde. "Dazu befindet sich die Verwaltung mit dem Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Braunschweig und der Katholischen Kirche im Gespräch", so Stadtsprecher Rainer Keunecke. Bei allen drei katholischen Bekenntnisgrundschulen, die einen stadtweiten Einzugsbereich hätten, handele es sich bereits um Schulen in städtischer Trägerschaft. Eine Umwandlung einer oder mehrerer Schulen in eine oder mehrere bezirkliche Grundschulen mit einem kleinräumigen Schulbezirk, sei nicht geplant. "Wie die Zukunft der Schulen aussieht, hängt von den Ergebnissen der vorgenannten Gespräche und gegebenenfalls notwendiger politischer Entscheidungen ab. Über die Ergebnisse dieser Gespräche wird die Verwaltung voraussichtlich im Laufe des ersten Halbjahrs 2023 informieren", so Keunecke.
Nicht-Katholiken-Quote ausgeschöpft
Die zurückgehenden Schülerzahlen an der Grundschule Hinter der Masch seien auf kleinere Klassen, bedingt durch eine schwächere Nachfrage, zurückzuführen, erklärt der Pressesprecher weiter. Im Schuljahr 2013/2014 seien es durchschnittlich 24,4 Kinder pro Klasse gewesen, jetzt nur noch 17. Dabei hängt die Nachfrage auch von einer entscheidenden Regel ab: Die Schulen dürfen nur bis zu 30 Prozent Mädchen und Jungen nicht-katholischen Bekenntnisses aufnehmen. Dies werde aktuell fast maximal ausgeschöpft. Der Anteil der katholischen Schülerinnen und Schüler an den drei Bekenntnisgrundschulen liege nach eigener Auswertung auf Basis schulischer Auskünfte aktuell bei zirka 71 Prozent.
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