Neu erschienen: Spätzünder, der Braunschweig-Roman

von Robert Braumann




Braunschweig: Der Roman Spätzünder führt seine Leser in das Braunschweig des Winters 1978/79, eines der kältesten und schneereichsten Winter des letzten Jahrhunderts. Der heute weitgehend leerstehende Welfenhof war eine große Baustelle, umgeben von einem Bretterzaum mit "Atomkraft nein Danke" Graffiti. Aus den alten Erinnerungen ist jetzt ein Buch entstanden.

Bert Sieverding fotografierte damals diese Baustelle mit seiner "Revueflex", wie auch den Ausblick aus seiner Studentenbude am Neustadtring. Nachdem ihm beim Aufräumen die alten Dias in die Hände fielen, hat Bert Sieverding die Erinnerungen an die ersten Monate seines Maschinenbaustudiums mit anderen Ereignissen der damaligen Zeit zu einem Roman über Technik, Freundschaft und Liebe verarbeitet. BraunschweigHeute sprach mit ihm.

Wovon handelt kurz gefasst der Spätzünder?
Der Roman handelt von zerbrechender Freundschaft und Liebe und lebt von Gegensätzen. Oder anders ausgedrückt: Zwei Jungs vom Lande kommen zum Studium nach Braunschweig. Der Protagonist, arm und sexuell unerfahren, geht zunächst unter, freundet sich dann aber mit der neuen Umgebung an und findet schließlich Liebe. Sein Kumpel hingegen, schon damals mit einem Mercedes unterwegs, genießt zunächst die Vorzüge der Großstadt in vollen Zügen, entscheidet sich aber zum Schluss für seine alte Heimat Südoldenburg, wo auch der Roman beginnt.

Welche Orte und Personen in Braunschweig haben Sie noch im Spätzünder verarbeitet?
Neben dem Welfenhof sind dies vor allem der Campus, das Studentenwohnheim Sielkamp 5, ein Motorradhändler an der Hamburger Straße und die Bruchstraße. Ausführlich beschrieben wird auch die Einführungsveranstaltung zum WS 78/79 durch Prof. Ruge, dem Vater von Nina Ruge.

Was hat es mit dem Titel "Spätzünder" auf sich?
Das Wort Spätzünder hat ja eine doppelte Bedeutung, so auch im Roman. Zu einem weist es auf den technischen Aspekt hin, denn das Buch ist ja voll von Technik, d.h. Motoren, Rennwagen, Autos und Motorrädern. Zum anderen beschreibt es den Protagonisten, der sexuell unerfahren sein Studium beginnt und es schwer hat, an einer technischen Universität mit einer Mann/Frau-Quote von 60 zu 1 eine Freundin zu finden. Den Mercedes vom Buchcover gab es wirklich. Es war das Auto meines Kommilitonen, ein Diesel der es im Winter 78/79 besonders schwer hatte und nicht anspringen wollte.

Wo kann man den Spätzünder kaufen?
Das Buch ist gerade erst erschienen. Ein paar Exemplare liegen bereits in der Braunschweigecke der Buchhandlung am Sack. Ansonsten kann man es bestellen, als Taschenbuch (978-3-7323-0844-6) oder eBook (978-3-7323-0846-0).


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