Neue Messungen: Braunschweigs Luft so sauber wie lange nicht


Die Grenzwerte für Luftschadstoffe werden erneut deutlich unterschritten. Symbolfoto: Nick Wenkel
Die Grenzwerte für Luftschadstoffe werden erneut deutlich unterschritten. Symbolfoto: Nick Wenkel | Foto: Archiv

Braunschweig. Die Grenzwerte für Luftschadstoffe wie Feinstaub, Stickstoffdioxid, Kohlenmonoxid und Benzol, werden derzeit an allen Messstellen in Braunschweig deutlich unterschritten. Das geht aus Messungen des Gewerbeaufsichtsamtes hervor, wie die Stadt Braunschweig in ihrer Pressemitteilung schreibt.


Nach den vom Land Niedersachsen bekanntgegebenen Jahresmittelwerten für das Jahr 2017 stellt sich demnach erneut heraus, dass die Belastung durch Luftschadstoffe allgemein auch an den verbliebenen stark belasteten Streckenabschnitten (Altewiekring 35 Mikrogramm/m³ und Bohlweg 36 Mikrogramm/m³) deutlich unter den geltenden Grenzwerten (jeweils 40 Mikrogramm/Kubikmeter) liegen. An beiden Messstationen sanken im ersten Halbjahr 2018 die Werte weiter, so dass die Jahresgrenzwerte auch für 2018 weiterhin deutlich unterschritten werden. Die Messwerte von Stickstoffdioxid sanken zum Beispiel am Bohlweg von 2003 bis 2017 um 27 Mikrogramm/m³, am Altewiekring zwischen 2008 und 2017 um 19 Mikrogramm/m³. Zu Beginn der Messungen am Bohlweg im Jahre 1994 war ein Jahresmittelwert von 73 Mikrogramm /m³ festgestellt worden.

Leuer: „Arbeiten weiter an der Verbesserung"


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Heinz-Georg Leuer. Foto: Robert Braumann



Das Gewerbeaufsichtsamt misst niedersachsenweit in den Städten die Luftschadstoffbelastung an den höchstbelasteten Stellen, auch in Braunschweig. Diese Stellen wurden mit Hilfe einer flächendeckenden Schadstoffberechnung über das gesamte Stadtgebiet ausgewählt. Durch die ständige Verbesserung und Einhaltung bzw. deutliche Unterschreitung der Grenzwerte konnte in den vergangenen Jahren die Zahl der Messorte reduziert werden, beispielsweise an der Hildesheimer Straße. „Das zeigt, dass das Bündel von Aktivitäten in unserem Luftreinhalteplan wirksam ist“, freute sich Stadtbaurat Heinz Leuer. „In Braunschweig sind Fahrverbote deshalb derzeit kein Thema. Wir ruhen uns darauf aber nicht aus, sondern arbeiten weiter an einer Verringerung der Schadstoffemissionen, etwa durch mehr ÖPNV, insbesondere den Stadtbahnausbau, die Förderung des Radverkehrs und Projekte für urbanes Grün.“

Maßnahmen zeigen positive Wirkung


In der Vergangenheit wurde bereits zur Entlastung die zentrale Innenstadt innerhalb des Wilhelminischen Ringes mit einem LKW-Durchfahrtsverbot ausgewiesen. Nur noch der Zulieferverkehr darf hier einfahren. Zur Verbesserung des Verkehrsflusses auf dem östlichen Ring zwischen Hans-Sommer-Straße und Leonhardplatz wurden die über Lichtsignalanlagen geregelten Knotenpunkte in Relation zur Verkehrs- und Umweltbelastung angepasst (UVM – umweltorientiertes Verkehrsmanagement). Eine wichtige, unterstützende Maßnahme war und ist auch der Einsatz der Verkehrs-GmbH im Austausch älterer Linienbusse gegen neue oder sogar Elektro-Busse. Die zuletzt eingeführten Verkehrsregelungen am Bohlweg – einspurige Geradeausspur und einspurige Rechtsabbieger - zeigen eindeutig positive Wirkung auf die dortige Luftbelastung.


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