Serie – Braunschweig, deine Straßen: Madamenweg

von Robert Braumann


| Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Bohlweg, Petritorwall, Radeklint, Jasperallee und, und, und… Eine Stadt hat naturgemäß viele Straßen und hinter den Namen stecken oft spannende Geschichten.

Im dritten Teil der Serie widmen wir uns dem Madamenweg. Ursprünglich handelte es sich um eine Verbindung zwischen dem Hohen Tor und einer alten Heer- und Handelsstraße. Die Benennung "Madamenweg" taucht erst um 1695 auf. Bis zu dieser Bezeichnung war es ein befestigter "Herrschaftlicher Weg". Er verlief zwischen dem Schloss Vechelde und dem Hohen Tor in Braunschweig. Der heutige Name ist im Vergleich zu anderen Straßen also relativ "jung". Erst im späten 17. Jahrhundert wurde er endgültig festgesetzt. Den Ursprung hatte er in einer launigen Geschichte. Die Bevölkerung machte sich mit dem Namen "Madamenweg" darüber lustig, dass der damalige Braunschweigische Herzog (Rudolf August), die 18-jährige bürgerliche Rosine Elisabeth Menthe heiratete. Sie war die Zofe seiner verstorbenen Frau Christiane Elisabeth von Barby gewesen. Die junge Gattin nahm den Weg häufig um zum Schloss, das ihr als Sommersitz geschenkt wurde, zu fahren oder von diesem in die Braunschweigische Residenz, den Grauen Hof zurückzukehren. So nannten die Braunschweiger die Straße bald "Damenweg" oder "Madamenweg". Weil die junge Madame ihn gerne und häufig nutzte. Erst 1860 wurde der Name dann offiziell in das Braunschweiger Adressbuch aufgenommen.

Ein buntes Sammelsurium


Nach 1860 wurde der Madamenweg ausgebaut. Eines der ersten Gebäude war ein Handwerksbetrieb (Madamenweg 163). Bis um 1870 war die Straße jedoch weitgehend ohne Bebauung. Erst danach siedelten sich weitere Betriebe an. Durch die schweren Bombenangriffe im zweiten Weltkrieg, ist das aktuelle Bild eher uneinheitlich. So wechseln sich Fachwerkhäuser, Backsteingebäude und Neubauten aus der Nachkriegszeit ab. Auffälligstes und größtes Gebäude ist wohl der Luftschutzbunker. Im übrigen der Größte der Stadt. Er wurde in den letzten Jahre zum Wohnraum umgebaut. Das ursprüngliche Gebäude ist kaum noch zu erahnen.*

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Teil 1 - der Bohlweg*
Teil 2 - die Hamburger Straße


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