Braunschweig. Der Verwaltungsausschuss hat am 28. Oktober dem Bebauungsplan "Holwedestraße" und der entsprechenden Änderung des Flächennutzungsplans zugestimmt. Das Gremium folgte den Voten von Stadtbezirksrat und dem Ausschuss für Planung und Hochbau, die sich zuvor für den Planentwurf der Verwaltung ausgesprochen hatten. Damit wird als nächster Schritt gemäß Baugesetzbuch die Beteiligung der Öffentlichkeit vorbereitet. Das teilt die Stadt Braunschweig in einer Pressemeldung mit.
Der Geltungsbereich umfasst in erster Linie das rund fünf Hektar große Gelände des ehemaligen Klinikums Holwedestraße zwischen Holwedestraße, Freisestraße, westlichem Okerumflutgraben und Sidonienstraße. Städtebauliches Ziel ist es, hier ein hochwertiges Wohnquartier zu entwickeln. Die bestehende, teilweise denkmalgeschützte Bausubstanz, der Baumbestand und die naturräumliche Lage an der Okerumflut sind besonders zu berücksichtigen.
Bindeglied zwischen Innenstadt und Ringgebiet
Das zukünftige Quartier bildet ein neues Bindeglied zwischen der Braunschweiger Innenstadt und dem Westlichen Ringgebiet. Die Planung legt einen besonderen Fokus auf eine nachhaltige Bauweise unter Berücksichtigung einer ressourcenschonenden Bestandserhaltung. Das aus einem Wettbewerb hervorgegangene städtebauliche Konzept sieht ein Quartier mit sechs Höfen entlang des Königstiegs, der Holwedestraße und der Freisestraße vor, welches Bestandserhaltung und Neubau verbindet.
Geschaffen werden sollen etwa 300 bis 360 Wohneinheiten, darunter auch solche für gemeinschaftliche Wohnformen. Dabei ist eine Mindestquote von 30 Prozent der Wohnfläche für den geförderten Wohnungsbau sowie mindestens zehn Prozent für das mittlere Preissegment nachzuweisen.
Was ist noch geplant?
Rund um einen zentralen Quartiersplatz sowie südlich davon können sich Gewerbe, kleinere Einzelhandelseinrichtungen und Gastronomie ansiedeln. Auch eine Kindertagesstätte ist geplant. Eine großzügig dimensionierte Grünachse mit Kinder- und Jugendspielflächen sowie einer Fortführung des Okerwanderweges soll Höfe und Okerumflut verbinden.
Das Quartier soll durch seine kompakte Struktur, die zentrale Lage im Stadtgebiet und die Anbindung an den ÖPNV sehr gute Voraussetzungen für ein weitgehend autounabhängiges Wohnen bieten. Stellplätze werden in einer zentralen Quartiersgarage als "mobility hub" und in Tiefgaragen gebündelt. Zahlreiche Fahrradstellplätze sowie ein dichtes Netz an Rad- und Fußwegeverbindungen stärken den Fuß- und Radverkehr. Dach- und Fassadenbegrünungen, Photovoltaik-Anlagen, viel Grün und eine weitgehende Versickerung des Niederschlagswassers vor Ort im Sinne des Konzepts "Schwammstadt" sorgen für die ökologische Ausrichtung des Quartiers. Offene Bebauung und begrünte Innenhöfe ermöglichen eine von der Oker ausgehende Kühlung an heißen Sommertagen.
So geht es weiter
Vom 6. November bis 8. Dezember hat die Öffentlichkeit die Möglichkeit, alle wesentlichen Unterlagen zum jetzigen Planungsstand unter www.braunschweig.de/veroeffentlichte-bauleitplaene einzusehen. Außerdem ist dies an zwei Info-PCs in einem Büro im 2. OG des Rathaus-Altbaus, Platz der deutschen Einheit 1, möglich. Das Infoterminal ist an Arbeitstagen von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Nach der Veröffentlichung werden die eingegangenen Anregungen ausgewertet, und es wird geprüft, ob und inwieweit sie in der Planung berücksichtigt werden können. Danach wird der Bebauungsplan finalisiert und den Gremien zum Satzungsbeschluss vorgelegt.

