Braunschweig. Es war ein bunter Abend im Städtischen Museum – mit vielen illustren Gästen. Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Jürgen Hesselbach (Präsident, TU Braunschweig), Gabriele Heinen-Kljaji? (Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Niedersachsen), Mehmet Günay (Generalkonsul der Türkei), Thorsten Jablonski (Leitung, VW Braunschweig), Landesbischof Dr. Christoph Meyns (Evangelische Landeskirche Braunschweig), Prinz Heinrich von Hannover, Gerhard Glogowski und so viele mehr – 370 Gäste aus allen Bereichen waren der Einladung der Stadt Braunschweig zum Neujahrsempfang gefolgt.
Der Abend begann mit einem musikalischen Beitrag der Big Band der Gaußschule Braunschweig. Dann hielt der Oberbürgermeister seine Neujahrsrede. Dabei setzte er am Anfang zu einem Rückblick auf das vergangene Jahr an. Ulrich Markurth richtete den Blick in die Ukraine. Wo der Konflikt immer mit Russland immer noch schwelt. Er sagte: "Ein Krieg der zeigt selbst Europa ist kein Hort des Friedens mehr."
Dazu nahm er Bezug auf die Entwicklung im Nahen Osten. Die Situation würde immer weiter eskalieren und hätte viele Flüchtlinge zu uns gebracht. "Menschen aus dem Irak oder aus Syrien, die ihre Heimat verloren haben, weil dort eine mordende Armee unterwegs ist. Unvorstellbar eigentlich, das so etwas möglich ist." so der Oberbürgermeister. Aber er sei voller Hoffnung, dass dem Einhalt geboten werden könne und den Menschen wieder Frieden zu teil werden würde. Als Thema für das kommende Jahr gab er aus: "Wie gehen wir mit den Menschen die hoffnungslos sind um? Wir müssen gemeinsame Lösungen finden. Das wird auch weiterhin Auswirkungen auf uns in Braunschweig haben."
Wir alle sollten die demokratischen Grundsätze verteidigen
Das Flüchtlingsthema sei aber nur ein Aspekt. Das andere Menschen, die verunsichert sind von der Situation ihren Unmut auf der Straße kundtun (Pegida-Demonstrationen, Anmerkung der Redaktion) , das sei sei ihr gutes Recht in einem demokratischen Land. "Ich wünsche mir nur, dass alle genau hinsehen wem sie da folgen." Wenn von Lügenpresse und einem Systemwechsel oder Umsturz die Sprache sei, dann wäre man ganz schnell bei Begriffen aus den zwanziger und dreißiger Jahren, die diesem Land fast den Untergang gebracht hätten. "Meine Bitte bei allen Gegensätzen: Wir alle sollten die demokratischen Grundsätze verteidigen und nie wieder hergeben.", so Ulrich Markurth. Was er teilweise in den Onlinemedien an Kommentaren lesen müsse, das sei einer Kulturnation nicht würdig. Das könne einen Brand geben, der nur noch schwer zu löschen sei.
Positiver Blick in die Zukunft
Zur aktuellen politischen Situation sagte der Oberbürgermeister: "Wir haben einen Haushalt mit Maß und Ziel erarbeitet. Er ist ausgeglichen und gut." Zu den vielen Baustellen, die teilweise die Autofahrer stark behindern gab er zu bedenken. "Wir können noch bauen, das ist ein gutes Signal." Es sei also noch Geld für Projekte da.
Damit solle auch weiter in die Bildung investiert werden. Dazu lobte er, dass immer mehr Studenten in die Löwenstadt kämen. Daran würde sich aber auch ein Problem anschließen, denn passenden Wohnraum zu finden, dass sei ein ernsthaftes Problem. "Wir wollen das ändern. Es soll mehr Platz geben", so der OB. Dabei bemerkte er, dass alle Themen regional zu bedenken seien. "Es ist eben auch von Belang zu schauen was die Nachbarn machen." Besonders im Bezug auf die Wirtschaftlichkeit müsse man gemeinsame Lösungen finden. Es würde demnächst keine Gewerbeflächen mehr in Braunschweig geben. Man müsse schauen, wie man das mit der Nachbarschaft geregelt bekomme. Dennoch beendete der Oberbürgermeister seine Rede mit den Worten: "Ich sehe mit Optimismus in die Zukunft. Wir haben gute Bedingungen" Aber es müssten alle zusammen arbeiten, damit auch etwas Großes gelingen könnte.
Vortrag mit Hintergrund
Professor Dr. Ing. Klaus Beckmann (Präsident der Akademie für Raumforschung und Landesplanung) hielt im Anschluss einen Vortrag über die Zukunft der Städte und die Herausforderungen und Chancen einer integrierten Stadtentwicklung. Er verwies darauf, dass an Städte heute neue Anforderungen gestellt werden.
Integrierte Stadtentwicklungskonzepte seien dabei eine Möglichkeit das Ganze zu einem großen Ganzen zusammenzufügen. Das sei eine schwierige Aufgabe, die nicht leicht zu bewältigen sei. Es gibt neue Lebensformen- und stile auf die reagiert werden müsse. Auch die Stadt Braunschweig plant ein Stadtentwicklungskonzept (BraunschweigHeute.de berichtetet). Der Abend klang mit vielen Gesprächen, kleinen Häppchen und kalten Getränken aus.
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