Nordzucker AG: Unbefriedigende Ertragslage prägt Geschäftsjahr


Mit einem unbefriedigenden Ergebnis hat die Nordzucker AG ihr Geschäftsjahr 2014/15 abgeschlossen. Symbolbild: Robert Braumann
Mit einem unbefriedigenden Ergebnis hat die Nordzucker AG ihr Geschäftsjahr 2014/15 abgeschlossen. Symbolbild: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Mit einem unbefriedigenden Ergebnis hat die Nordzucker AG ihr Geschäftsjahr 2014/15 abgeschlossen. Eine weltweite Überproduktion, hohe Bestände innerhalb der EU sowie Maßnahmen der EU-Kommission mit verstärkender Wirkung führten zusammen mit einer insgesamt gestiegenen Wettbewerbsintensität zu einem deutlich rückläufigen Geschäftsverlauf. Wegen anhaltend niedriger Preise ist ein positives Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr sehr unwahrscheinlich. Daher setzt Nordzucker auf die Verbesserung der eigenen Profitabilität und sieht sich mit einer sehr stabilen Kapitalausstattung für künftige Entwicklungen gerüstet.


Nordzucker erzielte im Geschäftsjahr 2014/15 (Stichtag 28.2.) einen Konzernumsatz von 1.866 Millionen Euro und liegt rund 20 Prozent unter dem Vorjahr (Vorjahr: 2.361). Das operative Ergebnis (EBIT) betrug 26 Millionen Euro (299), der Konzernjahresüberschuss hat sich mit 20 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (209) erheblich verringert und liegt ebenfalls deutlich unter den Erwartungen.

"Wir wussten, dass wir ein extrem anspruchsvolles Geschäftsjahr mit deutlich sinkenden Erlösen vor uns haben würden. Der Rückgang unseres Ergebnisses ist am Ende dennoch stärker ausgefallen, als wir es erwartet hatten", erläutert Hartwig Fuchs, Vorstandsvorsitzender der Nordzucker AG, die Ergebnissituation im Rahmen der jährlichen Bilanz-Pressekonferenz. Dazu haben hauptsächlich hohe Bestände sowie die niedrigen EU- und Weltmarktpreise beigetragen. "Politisch motivierte Maßnahmen der EU-Kommission in den zurückliegenden Jahren  haben die Situation auf dem EU-Markt verschärft und weiteren Druck auf die Preise ausgeübt."

Trotz des angespannten Geschäftsjahrs ist es gelungen, das Jahr schuldenfrei abzuschließen. Das Eigenkapital lag bei 1,272 Milliarden Euro nach 1,386 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Eigenkapitalquote lag wie im Vorjahr bei 59 Prozent und damit deutlich über der angepeilten Zielmarke von 30 Prozent.

"Als gut aufgestelltes Unternehmen im europäischen Zuckermarkt verfügen wir über eine grundsolide Finanzausstattung, die uns in die Lage versetzt, unsere Wachstumsstrategie im Auge zu behalten und handlungsfähig zu bleiben", unterstreicht der Vorstandsvorsitzende. Der Hauptversammlung am 16. Juli 2015 wird eine Dividende in Höhe von 0,10 Euro (1,30) je Aktie vorgeschlagen.

Im Fokus sind Effizienz und Markt- und Kundenorientierung


"Wir richten derzeit unsere Anstrengungen darauf, unsere Effizienz weiter zu verbessern“, betont Fuchs. Trotz der schwierigen Ergebnissituation wird auch 2015/16 wieder nahezu auf Vorjahresniveau in die bestehenden Werke investiert. Mit einem neuen Effizienzprogramm wird das Unternehmen konsequent auf Kostensenkung, Profitabilität und Kundenorientierung getrimmt. „Mit diesem umfassenden Programm möchten wir kurzfristig 50 Millionen Euro sparen. Dazu nehmen wir derzeit alle Prozesse detailliert und in allen Bereichen von der Planung auf dem Acker bis zum Kunden unter die Lupe.“  Dies geschehe auch unter dem Aspekt von Nachhaltigkeit und Transparenz in der gesamten Erzeugungskette, denn: "Mit einer klaren Markt- und Kundenorientierung werden schon heute die Weichen für künftigen Erfolg und Wachstum gestellt", erklärt Fuchs.

Ausblick


Nordzucker geht davon aus, dass in diesem Geschäftsjahr ein positives Ergebnis kaum zu erwirtschaften sein wird. Generell stellen sich Veränderungen an den Zuckermärkten nur schrittweise ein, da sie mit langfristigen Anbauplanungen verknüpft sind. Aufgrund der sich abzeichnenden Reduzierung der Anbauflächen kann mittelfristig wieder mit steigenden Preisen gerechnet werden, wobei dieser Anstieg durch die hohe Wettbewerbsintensität begrenzt werden dürfte. Daher bleibt es die Kernaufgabe, Nordzucker profitabel und marktorientiert aufzustellen. „Wir müssen auch bei einem niedrigen Preisniveau immer wettbewerbsfähig bleiben. Nur so können wir internationale Wachstumsmöglichkeiten und Chancen aus der Konsolidierung des europäischen Zuckermarkts für uns nutzen“, resümiert Fuchs.


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