Nur noch kurz die Welt retten

von Robert Braumann


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. "Fair Future II – der Ökologische Fußabdruck" ist am Montag und Dienstag zu Gast in Braunschweig. Unterstützt von der Stadt Braunschweig nehmen zirka 1.000 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Gaußschule und des Wilhelm-Gymnasiums an den Veranstaltungen teil. Das Ziel: den Jugendlichen soll nachhaltiges Handeln vermittelt werden.

Seit April 2013 tourt der zweite Teil der bundesweiten Bildungskampagne unter dem Motto "Global denken – nachhaltig handeln"  durch Deutschland und Österreich. Innerhalb von drei Jahren werden sich insgesamt 500.000 Schülerinnen und Schülern von über 1.000 weiterbildenden Schulen mit der Frage "Wie wollt ihr in Zukunft leben?" auseinandersetzen. Die multimediale Präsentation erläutert das Konzept des ökologischen Fußabdrucks und verdeutlicht die Auswirkungen der Globalisierung, des Ressourcenverbrauchs und des Klimawandels weltweit. Die Multimediapräsentation wurde gemeinsam mit Oxfam Deutschland und in Zusammenarbeit mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie entwickelt.



Es wird zu viel verbraucht



Wer von euch hat heute schon Ressourcen verbraucht? So eröffnete Moderator Holger Krohn die Veranstaltung an der Gaußschule. Vorsichtig gingen die Hände der Jugendlichen in der Aula nach oben. Da hakte Krohn nach: "Was habt ihr denn so verbraucht?" "Wasser, Strom, Zahnpasta", die ersten zögerlichen Antworten. Krohn nickte, "das ist sicher nicht alles oder? Wo ist die Zahnpasta drin? Richtig in einer Tube, die ist aus Plastik, das wird in der Regel aus Erdöl hergestellt." Auch für die Zahnbürste hätte man Ressourcen verwenden müssen. Dann fuhr er fort: "Wenn ihr noch einmal darüber nachdenkt, fallen euch sicherlich noch weitere Beispiele ein. Was gab es zum Frühstück, wie seid ihr in die Schule gekommen, wo kommt eure Kleidung her? Alles wäre mit dem Verbrauch von Ressourcen in Verbindung zu bringen. Stellt sich nur die Frage, ob wir in Deutschland zu viel davon verwenden, so der Moderator weiter. Die Schülerinnen und Schüler waren sich einig, dass ist in jedem Fall so. Und sie hatten Recht. Wenn alle Menschen so leben würden wie wir in Deutschland, bräuchten wir fast drei Erden. Dagmar-Christiane Bork-Jürging (Klimaschutzmanagement, Stadt Braunschweig) ergänzte: "Viele Jugendliche haben den Bezug zum eigenen Verbrauch verloren. Die Veranstaltung soll auch dazu dienen, ihnen ein Stück weit die Augen zu öffnen."Auch Matthias Krohn, der Zwillingsbruder von Holger Krohn, ist in Braunschweig mit dabei. Er erklärte, dass bei dem Projekt Fair Future II vor allem die Ernährung der Menschen in den Mittelpunkt gerückt werden soll. In einem 40-minütigen Film, wird den Rezipienten zum Beispiel erklärt, wie viele Ressourcen es verbraucht, wenn Fleisch hergestellt wird.





Den Zwillingsbrüdern ist es dabei aber wichtig, dass man miteinander ins Gespräch kommt. Sie wollen nicht den Zeigefinger erheben und den Jugendlichen eine Meinung aufdrücken. Es ginge vielmehr darum ins Gespräch zu kommen, gemeinsam Lösungen zu entwickeln oder Denkanstöße zu liefern. Denn weniger Ressourcen zu verbrauchen, das müsse nicht mit Verzicht einhergehen. Mit cleveren Lösungen, könne man auch jetzt schon viel einsparen. Der Film soll dabei Zusammenhänge verdeutlichen, die im Anschluss diskutiert werden. Krohn erzählte, dass man natürlich nicht immer alle erreichen könne, aber es immer wieder erstaunlich sei, wie viele sich doch stark für das Projekt interessieren würden. Nur mit Aufklärungsarbeit könne man nach und nach ein Umdenken erlangen.



Einfach mal nachschauen


"Die Menge an Natur, die uns zur Verfügung steht, ist leicht messbar: Ein verfügbarer, lebenserhaltender Planet, exakt einer", so Mathis Wackernagel, Begründer des Konzepts des Ökologischen Fußabdrucks. Und David Hachfeld, Kampagnen-Referent von Oxfam, fügte hinzu: "Unsere Nachfrage steigt und die Naturreserven werden aufgebraucht. Unser Planet ist unsere Zukunft und muss geschützt werden." Die Multivision wendet sich an die junge Generation, um deren Zukunft es geht. "Wir wollen Jugendliche für das Thema begeistern und unterstützen sie dabei, globale Zusammenhänge zu verstehen",  betonte Christian Zech vom Vorstand der Multivision e.V. Wer mehr über das Projekt erfahren möchte, kann sich unter www.fairfuture.net und www.multivision.info schlau machen.


 


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