Orangene Bänke sollen Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen

Der Stadtbezirksrat Westliches Ringgebiet hat die Initiative ergriffen. Die Stadtverwaltung nimmt jetzt Stellung.

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Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Seit Ende 2021 stehen an einigen Orten in Braunschweig Bänke gegen Rassismus, die durch eine Aussparung an der Sitzfläche die Botschaft "Kein Platz für Rassismus" symbolisieren sollen. Geht es nach dem Stadtbezirksrat Westliches Ringgebiet könnten nun ebendort weitere Bänke mit einer politischen Message dazu kommen.



Ende November letzten Jahres hatte der genannte Stadtbezirksrat einen einstimmigen Beschluss gefasst. Die Verwaltung solle bis zum 25. November 2025 einige orangegefärbte Bänke im Westlichen Ringgebiet aufstellen und mit der Inschrift „Kein Platz für Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ sowie mit Kontaktdaten für Hilfe und Beratung versehen. Als mögliche Plätze nennt der Antrag der SPD-Fraktion priorisiert den Rudolfplatz, den Amalienplatz sowie den Frankfurter Platz, da diese Plätze sehr belebt seien. Somit wären diese Bänke dort ein sichtbares Zeichen.

Andere Städte als Vorbild


Jedes Jahr findet am 25. November der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen ("Orange Day") statt. In vielen Städten wie zum Beispiel in Osnabrück, Oldenburg, Ludwigsburg und München seien bereits orangene Bänke aufgestellt worden, um ein Zeichen zu setzen, heißt es in der Begründung des Antrags. Laut UN Woman Deutschland und der kriminalstatistischen Auswertung seien 2023 allein in Deutschland 155 Frauen von ihren (Ex-)Partnern getötet worden. Mehr als 12.931 Frauen seien von ihren (Ex-)Partnern schwer oder gefährlich körperlich verletzt worden.

Das sagt die Stadt


Inzwischen liegt eine Stellungnahme der Stadt zu dem beschlossenen Antrag aus dem Westlichen Ringgebiet vor. "Die Installation einer handelsüblichen Sitzbank mit Arm- und Rückenlehne, entsprechend dem aktuellen Standard, verursacht inklusive der Installation eines Abfalleimers in der Regel Gesamtkosten in Höhe von etwa 6.000 Euro", informiert die Verwaltung. Sollte die Finanzierung durch Mittel des Stadtbezirksrates sichergestellt und ein geeigneter Standort in Absprache mit der Verwaltung festgelegt werden, könne die Aufstellung veranlasst werden.

Marion Lenz, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Braunschweig, begrüßt das Vorhaben. Dies wäre ein politisches Signal gegen Gewalt an Frauen, heißt es in der Verwaltungsvorlage, die als Mitteilung außerhalb von Sitzungen den Ratsgremien zur Kenntnis gegeben wurde. Als Kontaktdaten empfiehlt die Gleichstellungsbeauftragte die Nummer zum bundesweiten Hilfetelefon (116 016) zu nutzen: "Dies ist ein Service, der rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr in vielen Sprachen zur Verfügung steht“, so Lenz.

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