Braunschweig. Am Donnerstag, 12. Oktober gastierte Dr. Christos Pantazis, direkt gewählter Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis 1, in Gliesmarode. Jener Ort, zu dem am selben Tag in den Medien zu lesen war, dass der lange wenig beachtete Bahnhof Gliesmarode ab 2018/2019 zu einem „Knotenpunkt der Mobilität“ ausgebaut werden wird.
Der Ausbau erfolgt „mit Landesmitteln“, wie Pantazis ausdrücklich betonte. „Es wird zwar nicht immer sofort deutlich, wer ein solches Projekt finanziert. Fakt ist aber: Ohne die gesteigerten Regionalisierungsmittel für die Region Braunschweig wäre diese Bahnhofssanierung und die damit verbundene Verbesserung für die Anwohner nicht möglich gewesen.“
Pantazis spielte damit auf die etwa 30 Millionen Euro an, die es zukünftig jährlich zusätzlich vom Land für den Regionalverband Braunschweig und damit den hiesigen ÖPNV geben wird: „Möglich wurde dies nur, weil die rot-grüne Landesregierung den Verteilungsschlüssel des Niedersächsischen Nahverkehrsgesetzes zugunsten unserer Region verändert hat. Und das, ohne dabei anderen Regionen etwas wegzunehmen, weil parallel die Bundesmittel ebenfalls angehoben wurden“, so Pantazis. Er hofft, dass so nicht nur in Gliesmarode langfristig Rückstände im Nahverkehr behoben werden können: „Hannover wurde zu Expo-Zeiten massiv aufgewertet. Jetzt ist Braunschweig an der Reihe“, so sein Credo.
Schaffung von Wohnraum wurde „verschlafen"
Ebenfalls durch die Vorgängerregierungen vernachlässigt, bewertet Pantazis die Schaffung von sozialem Wohnraum, wonach sich einige Zuhörer erkundigten. „Dieser wurde lange Jahre verschlafen. Rot-Grün hat, auch weil die Studierendenzahlen durch unsere Abschaffung der Studiengebühren rapide gestiegen sind, ein Programm über 800 Millionen Euro für mehr bezahlbaren Wohnraum aufgelegt“, betont Pantazis. Dieses bräuchte aber natürlich Zeit, um sich wirklich bemerkbar zu machen. Lob erhielt Pantazis von Zuhörern für sein Engagement zur Rettung des Bades Gliesmarode – in dessen Bistro fand die Veranstaltung statt - und des Freibads Waggum. „Ich muss zugeben, dass ich kein großer Freund des 3-Bäder-Konzepts in Braunschweig war“, gestand Pantazis ein und begründete dies auch mit einem familiären Hintergrund: „In meiner Heimatgemeinde wurde in meiner Jugend auch ein Bad geschlossen. Meine Mutter hat sich damals sehr für den Erhalt engagiert und tut das bis heute noch.“
Wahl-Appell an Gäste
An sein persönliche Vita anknüpfend, beendete Pantazis die Veranstaltung mit einem dringenden Appell: „Ganz egal, was Sie am Sonntag ankreuzen – bitte gehen Sie zur Wahl. Als jemand, der zwar in Deutschland geboren ist, lange aber einen griechischen Pass und damit kein Wahlrecht besaß, bedeutet mir das Recht zu wählen unendlich viel. Bitte machen Sie von Ihrem Recht Gebrauch.“
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