Braunschweig. Viele Parkhäuser stehen schon seit unzähligen Jahren in Braunschweig. Täglich werden sie von unzähligen Autofahrern genutzt. Als sie damals geplant wurden, war die Welt allerdings noch eine andere und auch die Fahrzeuge haben sich verändert. Halten die Parkbauten den aktuellen Anforderungen noch Stand? Dies will nun die Gruppe Direkte Demokraten von der Verwaltung wissen.
Wie die Direkten Demokraten erklären, habe sich das Autofahren verändert. Heutzutage seien Hybrid- und reine Elektrofahrzeuge auf der ganzen Welt ein alltäglicher Anblick, und die Gesamtgröße und das Gewicht von Autos würde zunehmen, unabhängig davon, ob sie vollelektrisch oder mit Verbrennungsmotoren ausgestattet sind. Dies habe so auch Auswirkungen auf die Braunschweiger Parkhäuser, befürchtet die Ratsgruppe.
Die Sache mit dem Gewicht
Die in London ansässige Institution of Structural Engineers habe aktualisierte Konstruktionsrichtlinien für Parkhäuser veröffentlicht. Daraus sei hervorgegangen, dass das Gewicht der Autos ein potenzielles Problem darstellt. Nach Angaben des Instituts ist das Durchschnittsgewicht eines Autos von 1,5 Tonnen im Jahr 1974 auf fast 2 Tonnen im Jahr 2023 gestiegen. Der Grund für die Gewichtszunahme sei die Zunahme von Elektro- und Hybridbatterien und die zunehmende Größe der Autos (wie beispielsweise SUVs). Die Institution of Structural Engineers empfiehlt daher die strukturelle Untersuchung von Parkhäusern, um mögliche Einstürze zu vermeiden.
Auch Brandsicherheit ein Thema
Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit Elektrofahrzeugen sei die Brandsicherheit, denn obwohl Brände von Elektrofahrzeugen nicht häufig vorkämen, könne es schwierig sein, sie zu löschen. Eine potenziell entscheidende Rolle hätten daher die Sprinkleranlagen, insbesondere in unterirdischen Anlagen. Die Sprinkleranlage löscht zwar nicht das Feuer im Auto, aber sie reduziere die Ausbreitungsgeschwindigkeit im Parkhaus. Dies könne der Feuerwehr Zeit geben, zum Brandort zu gelangen und die Flammen zu bekämpfen.
Vor diesem Hintergrund fragen die Direkten Demokraten nun die Verwaltung, wie es um die Braunschweiger Parkhäuser bestellt ist und ob sie den schweren Autos noch standhalten können. Außerdem soll geklärt werden, welche Feuerschutzmaßnahmen vorhanden sind, speziell auch im Hinblick auf brennende Elektroautos. Auch will die Gruppe wissen, ob die hiesigen Parkgebäude den von der Institution of Structural Engineers empfohlenen aktualisierten Richtlinien entsprechen.
Thema wird die Anfrage im Ausschuss für Mobilität, Tiefbau und Auftragsvergaben am 6. Februar sein.
Neu: Die Verwaltung hat hierzu eine Stellungnahme abgegeben
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