Planungsausschuss berät: Wie geht es am Hagenmarkt weiter?

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Sturm Xavier hatte am Hagenmarkt mehrere Bäume entwurzelt. Foto: aktuell24(BM)
Sturm Xavier hatte am Hagenmarkt mehrere Bäume entwurzelt. Foto: aktuell24(BM) | Foto: aktuell24(BM)

Braunschweig. Am heutigen Dienstag berät der Planungs- und Umweltausschuss, wie es in Sachen Hagenmarkt weitergehen soll. Die Fraktion der Grünen fordert einen Beteiligungsprozess in Form einer Planungswerkstatt zur Neugestaltung. Auch die Bürgerinitiative Baumschutz Braunschweig meldet sich erneut zu diesem Thema zu Wort.


Ziel des Beteiligungsprozess, den die Grünen wollen, soll sein, eine Grundsatzentscheidung vorzubereiten, die bei allen möglichen Varianten des Stadtbahnausbaus beziehungsweise der Linienführung Bestand habe.

"Angesichts der aktuellen Diskussion halten wir es nicht für sinnvoll, die am 5. Oktober 2017 durch den Orkan Xavier umgestürzten Bäume am Hagenmarkt einfach zu ersetzen", so die Grünen. Stattdessen plädiert die Fraktion für einen ortsbezogenen Beteiligungsprozess, der die Fragestellung des Büros Grundmann „Erhalt eines grünen Stadtplatzes ohne historischen Hintergrund oder Rückkehr zu einem baulich geprägten Stadtplatz nach historischem Vorbild“ reflektiere und beantworten solle. Wobei man sich natürlich auch ansprechende Kompromisslösungen zwischen dem einen und dem anderen Ansatz vorstellen könne.

Aufenthaltsqualität erhöhen


Ziel der Planungswerkstatt solle es auf jeden Fall sein, den Hagenmarkt gestalterisch aufzuwerten und die dortige Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Dabei solle zum einen der historischen und städtebaulichen Bedeutung des Heinrichsbrunnens und der Katharinenkirche, zum anderen auch der Luftbelastung und Verkehrssituation in diesem Bereich sowie dem Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger nach urbanem Grün Rechnung getragen werden.

Eingeladen werden sollen insbesondere die betroffenen Anlieger (Gewerbebetriebe, Kirchengemeinde etc.). Angesprochen werden sollen auch der Arbeitsausschuss Innenstadt (AAI), die Braunschweiger Verkehrs-GmbH (BSVG), die Bürgerinitiative Baumschutz Braunschweig, die Hochschule für Bildende Künste (HBK), die Technische Universität (TU), das Planungsbüro Grundmann und der Stadtplaner Prof. Walter Ackers. Eingebunden werden sollten auch der Bezirksrat 131 Innenstadt sowie der Planungs- und Umweltausschuss (PlUA).“

Der Hagenmarkt - grün oder historisch?


Auch die Bürgerinitiative Baumschutz Braunschweig nimmt vorab Stellung: "Ein historisches Stadtbild können wir auf dem Hagenmarkt nicht mehr erreichen, denn es ist wahrscheinlich nicht vorgesehen, den großflächigen Verkehr abzuschaffenbeziehungsweise umzuleiten", heißt es in einer Pressemitteilung. Die Katharinenkirche habe anstelle der nackten Steine mittlerweile einen rosa gestrichenen Putz bekommen. Auch die Geschäfte rund um den Platz seien nicht mehr historisch. "Wir leben in einer ganz anderen Situation. Die großen Wälder um Braunschweig herum gibt es nicht mehr. Früher hatte man gerne Bäume in der Stadt. Neben der Kirche war ein kleiner Park mit Bäumen. Heute braucht der verkehrsreiche Hagenmarkt eine grüne Zone mit einheimischen stabilen Bäumen und Büschen in verschiedenen Größen und Altersstufen", so die Initiative. "Wie gerne setzen sich Braunschweigerinnen und Braunschweiger nach ihrem Einkauf mit einem Eis oder einem Getränk zur Entspannung in eine Grünfläche?"

Der Hagenmarkt könne nur attraktiv werden, wenn die Funktionen Verkehr, Gastronomie, Geschäfte und die historischen Bauwerke durch pflanzliche Vielfalt verbunden würden. Auch die Unternehmen gewännen dadurch, denn gerne werde dort gekauft, wo die Menschen sich wohl fühlten. "Die Fehler, die vor 40 Jahren mit den Baumpflanzungen gemacht wurden, sollten wir nicht wiederholen. Die Pflanzenforschung ist voran geschritten. Intelligent gewählte Neupflanzungen können auch helfen, die verbliebenen Bäume zu erhalten", so das Fazit der Bürgerinitiative.

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