Razzia in Braunschweig: Polizei durchsucht Hacker-Wohnungen

Die fünf Tatverdächtigen stehen im Verdacht, seit Mitte 2021 einen Internetdienst betrieben zu haben, der Cyberkriminellen eine Serverinfrastruktur zur Begehung von Straftaten im Internet zur Verfügung stellte.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Braunschweig. Wie aus einer gemeinsamen Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und des Hessischen Landeskriminalamts hervorgeht, fanden am gestrigen Donnerstag Durchsuchungen wegen Computersabotage durch DDoS-Angriffe statt. Unter anderem geriet auch eine Wohnung in Braunschweig ins Visier der Ermittler.



In einem gemeinsamen Ermittlungskomplex der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main - Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) und des Hessischen Landeskriminalamts (HLKA) wegen Computersabotage wurden demnach am Donnerstag acht Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt und zahlreiche Beweismittel aufgefunden sowie sichergestellt worden, heißt es in der Mitteilung am heutigen Freitag.

Internetseiten lahmgelegt


Die fünf Tatverdächtigen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren aus Nordrhein-Westfalen (Oberbergischer Kreis), Brandenburg (Landkreis Prignitz), Niedersachsen (Braunschweig und Ostfriesland) und Bayern (Landkreis München) stehen im Verdacht, seit Mitte 2021 einen Internetdienst betrieben zu haben, der Cyberkriminellen eine Serverinfrastruktur zur Begehung von Straftaten im Internet zur Verfügung stellte. Den von den Beschuldigten bereitgestellten Internetdienst nutzten bislang unbekannte Täter insbesondere für sogenannte "DDoS-Angriffe", also das gleichzeitige Versenden einer Vielzahl von Datenpaketen über das Internet zum Zwecke der Störung anderer Datenverarbeitungssysteme.

Infolge dieser DDoSAngriffe wurden seit Mitte 2021 in mehreren Fällen die Internetpräsenzen verschiedener Unternehmen in Baden-Württemberg und Hessen sowie die der Polizei Hessen überlastet, sodass diese nur noch eingeschränkt bis zeitweise nicht mehr betrieben werden konnten.

Server beschlagnahmt


Durch aufwändige und komplexe Ermittlungen, auch in Zusammenarbeit mit dem BKA, war es den Ermittlungsbehörden gelungen, die von den Beschuldigten betriebenen Server in Deutschland, Finnland und den Niederlanden zu lokalisieren sowie zu beschlagnahmen.

Am Donnerstag wurden schließlich von Einsatzkräften des HLKA und der Polizeipräsidien Westhessen sowie Nordhessen die Wohnungen der Beschuldigten durchsucht. Es konnten diverse Mobiltelefone, Laptops, Tablets, Speichermedien, handschriftliche Aufzeichnungen sowie Vermögenswerte aufgefunden und sichergestellt werden.


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