Böblingen/Braunschweig. Am vergangenen Wochenende fand die zentrale Rettungshundeprüfung (Schwerpunkt Flächensuche) der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Böblingen bei Stuttgart statt. Aus dem gesamten Bundesgebiet reisten insgesamt 32 Mensch-Hund-Gespanne an. Erfolgreich waren 15 Teams, darunter auch eines aus Braunschweig: Heidi Heuer und ihre Hündin Lissi haben die intensive Prüfung mit Bravour bestanden.
Heidi Heuer gehört zu den Gründungsmitgliedern der Braunschweiger Rettungshundestaffel und engagiert sich bereits seit 2001 in dieser rein ehrenamtlichen Einheit. Labrador Lissi brachte sie 2008 als Welpe in die Staffel. Zwei Jahre später stellten sie ihr Können bei ihrer ersten Rettungshundeprüfung erfolgreich unter Beweis.
„Trotzt unserer langjährigen Erfahrungen ist jede Prüfung für Lissi und mich sehr anspruchsvoll, denn man sollte die Nervosität an diesem Tag nicht unterschätzen. Das positive Ergebnis freut mich sehr“, so Heidi Heuer. Ab sofort sind sie und Lissi für weitere 24 Monate einsatzbereit und für Sucheinsätze zugelassen.
Die Rettungshundeprüfung in Böblingen hatte es wirklich in sich. Die Teilnehmer stellten ihr Können vor den Augen der erfahrenen Prüfer Jörg Oestreich, Karin Lindner, Uta Kielau und Bea von Gneisenau unter Beweis. So wurden von den Hundeführern im ersten, theoretischen Teil die Fachfragen zur Ersten Hilfe, Einsatztaktik, Kynologie und zum Funk beantwortet. Im praktischen Teil waren dann der Mensch und der Hund als Team gefragt. Anzeigen und Unterordnung als Gehorsamsteil sowie Personensuche wurden ganz genau auf den Prüfstand gestellt. Dabei mussten die Helfer auf zwei Beinen und vier Pfoten Verletztendarsteller in einem 30.000 Quadratmeter großen Waldgelände in Böblingen suchen. Die Prüfer achteten ganz genau auf das exakte Anzeigen eines aufgespürten Vermissten, dabei durfte die Person nicht bedrängt werden. Des Weiteren mussten die Hundeführer die Erstversorgung vor Ort durchführen und den Vermissten qualifiziert an den Rettungsdienst übergeben.
„Durch eine solche Rezertifizierung wird die Qualität in der Rettungshundeausbildung sichergestellt. Nur Teams, die regelmäßig trainieren und völlig eingespielt sind, können die Prüfung bestehen. Und nur dann sind sie ein verlässliches Rettungsgespann bei Sucheinsätzen“, weiß Tamara Heise, Leiterin der Braunschweiger Rettungshundestaffel. „Schließlich geht es bei solchen Einsätzen um Menschenleben!“
Über die Arbeit mit Rettungshunden
Die Johanniter-Rettungshundestaffeln sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr einsatzbereit. Als Fachdienst im Rahmen des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes betreiben die nach DIN 13050 zertifizierten Rettungshundeteams in Zusammenarbeit mit der Polizei und den Feuerwehren die Personensuche nach Vermissten. Nur mit gültiger Zertifizierung dürfen die Rettungshundeteams in den Einsatz gehen und werden über die jeweilige Leitstelle angefordert. Die Hundeführer mit ihren vierbeinigen Spürnasen engagieren sich ehrenamtlich und sind für ihre umfangreichen Aus- sowie Weiterbildungen auf Spenden angewiesen. Die Ausbildung zum Rettungshund dauert rund zwei Jahre und wird mit der Rettungshundeprüfung abgeschlossen, die alle 24 Monate aufgefrischt werden muss.
17 Helfer mit ihren 16 vierbeinigen Spürnasen engagieren sich aktuell in der Braunschweiger Rettungshundestaffel. Die Johanniter-Helfer und ihre Vierbeiner freuen sich auf neue Gesichter. Interessierte, die ein Teil der starken Gemeinschaft werden möchten oder Fragen zur Johanniter-Rettungshundestaffel haben, melden sich unter der E-Mail-Adresse: tamara.heise@johanniter.de.
Helden bitte melden
Um auch in Zukunft den Herausforderungen im Bevölkerungsschutz gewachsen zu sein, haben die Johanniter in Niedersachsen und Bremen die Kampagne "Helden bitte melden" gestartet. Ziel ist, Menschen für ein Ehrenamt im Bevölkerungsschutz zu begeistern und neue Helfer zu gewinnen. Was die Johanniter machen und wo man sich engagieren kann, erfahren Interessierte unter www.helden-bitte-melden.de.
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