Braunschweig. Die Islamische Gemeinschaft Braunschweig rief am Freitagnachmittag zur Mahnwache vor den Schloss-Arkaden auf. Man wolle gerade nach dem vergangenen Sonntag, an dem der Braunschweiger Karnevalsumzug aufgrund einer Terror-Warnung abgesagt werden musste, ein Zeichen setzen, so Gemeinschaftsvorsitzende Dr. Sadiqu Al-Mousslie.
Da die Ereignisse nicht spurlos an den Braunschweiger Bürgern vorbeigegangenen seien, hielte er es nun für eine Pflicht, zur Mahnwache aufzurufen. "Wir haben uns dieses Ereignis am Sonntag nicht ausgesucht. Dieser Tag hat uns gezeigt, dass auch wir in Braunschweig vor Angst, Terror und Unwissen nicht befreit sind. Es stört unser Zusammenleben – solche Ereignisse sind Gift für unser Zusammenleben." Der Braunschweiger Zahnarzt sprach in seiner öffentlichen Rede außerdem die Situation für Muslime vor Ort an. Nach dem Bekanntwerden der Terrordrohung durch Extremisten mit islamistischem Hintergrund seien einige Muslime mit Vorurteilen und Anfeindungen konfrontiert gewesen. Eine Frau sei wegen ihrer offensichtlichen Glaubenszugehörigkeit angefeindet worden, ein anderes muslimisches Mädchen hätte Probleme in der Schule gehabt.
Auf Nachfrage, weshalb andere islamische Vereinigungen der Mahnwache nicht beiwohnen würden, sagte Al-Mousslie: "Wir haben uns Sonntagabend für die heutige Aktion entschieden und schrieben daraufhin auch den Rat der Muslime an - wir haben weder eine schriftliche, noch eine telefonische Antwort erhalten. Doch ich denke, wir werden gemeinsam mit dem Rat eine Lösung und den Dialog finden." Er sei sich aber sicher, dass auch andere islamische Verbände für das gleiche stünden, wie die Gemeinschaft.
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