Schlecht geparkt: Autos bremsen Straßenbahn aus

Insgesamt wurden 2020 bis Ende November 73 Vorfälle dokumentiert, bei denen es zu Vorfällen mit Falschparkern gekommen ist.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: pixabay

Braunschweig. Immer wieder kommt es für die Straßenbahnen in Braunschweig zu Behinderungen durch geparkte Autos, die in den Verkehrsraum hineinragen. Insbesondere in der Gliesmaroder Straße werden die Bahnen an der Weiterfahrt gehindert. Dies geht aus einer Anfrage der Grünen an den Planungs- und Umweltausschuss hervor. Jede Behinderung führt zu einer kürzeren oder längeren Verzögerung. Ärgerlich ist dies vor allem für die Fahrgäste, wie die BSVG auf Anfrage von regionalHeute.de berichtet. Bis Ende November sei es 2020 in der Gliesmaroder Straße zu insgesamt 73 dokumentierten Vorfällen mit Falschparkern gekommen. Dazu zählen Autos oder LKWs die zu nah am Gleisbett standen sowie auch leichte Unfälle, in denen es zu Berührungen zwischen Bahn und Fahrzeug gekommen ist, wie die BSVG in einer Stellungnahme auf die Anfrage der Grünen mitteilt.


"Die Gleise in der Gliesmaroder Straße verlaufen relativ eng an den Parkbuchten, die ihrerseits relativ schmal sind. Das macht es an dieser Stelle umso wichtiger, dass die Autofahrer ihre Fahrzeuge gemäß der Straßenverkehrsordnung und mit Rücksicht auf die vorbeifahrenden Straßenbahnen abstellen", erklärt Pressesprecherin Maike Schulz.

Autos können abgeschleppt werden


Ragen Fahrzeuge in den Bereich der Straßenbahn ein, kann es sein, dass die Fahrer aussteigen müssen, um abzuschätzen, ob sie mit der Bahn noch an dem Fahrzeug vorbeikommen können. In manchen Fällen könne es dann direkt weiter gehen. Eine Verspätung sei jedoch bereits entstanden. Gelinge es nicht, würden die Fahrzeuge durch den Fahrer der Straßenbahn der Leitstelle gemeldet. Fahrzeugtyp und Kennzeichen werden an den Zentralen Ordnungsdienst (ZOD) oder die Polizei weitergegeben. Diese versuchen dann den Fahrzeughalter ausfindig zu machen, damit dieser sein Auto wegfährt, erklärt die BSVG das Vorgehen in dieser Situation. Gelinge dies nicht, würden ZOD oder Polizei ein Abschleppunternehmen beauftragen und das Fahrzeug abschleppen lassen. Die Kosten dafür trage der Fahrzeughalter. Zudem werde eine Anzeige erstattet.

Die Problematik sei grundsätzlich bekannt, wie es in der Antwort der Verwaltung auf die Anfrage der Grünen heißt. Dennoch sei eine kostengünstige Lösung in diesem Fall nicht möglich, weshalb Hinweisschilder auf die Situation aufmerksam machen sollen.

Diese Maßnahmen könnten die Situation verbessern


Aus Sicht der BSVG könnten ein angeordnetes Halteverbot im Parkstreifen, ein enger markierter Parkstreifen oder eine Verringerung des Gleisachsabstands zu einer Verbesserung der Situation vor Ort beitragen.

Ein absolutes Halteverbot auf beiden Seiten der Gliesmaroder Straße sei zwar ein zielführender Ansatz für die Reduzierung der Behinderungen für die Stadtbahn, jedoch werde auch dadurch die Parksituation im Gebiet verschärft, wie die Verwaltung den Vorschlag bewertet. Als alternative Nutzungsmöglichkeiten der Flächen ohne Umbau würden Fahrradparken, Motorradparken oder Sondernutzungen infrage kommen.

Auch bei einer Verschmälerung der Parkstreifen könnte es zu einem Problem kommen. Da diese bereits jetzt lediglich eine Breite von nur 1,90 Metern haben und Parkstreifen seit vielen Jahren zwei Meter breit gebaut werden, könnten bei der Verschmälerung auf zum Beispiel 1,80 Meter nur noch besonders schmale Fahrzeuge legal parken. Solange die vorhandenen 1,90 Meter von den Fahrzeugen eingehalten werden, würde für die Straßenbahnen keine Probleme entstehen. Die Verwaltung werde daher versuchsweise in einem größeren Teilabschnitt der Gliesmaroder Straße auf dem Parkstreifen, am Rand zur Gosse, eine weiße Markierung aufbringen lassen, obgleich Markierungen auf Pflasterflächen technisch und gestalterisch durchaus problematisch seien. Wenn dies zu einer Verbesserung führt, werde das Vorgehen ausgeweitet, so die Verwaltung weiter.

Bei dem Vorhaben den Gleisachsabstand zu verringern, wäre ein vollständiger Neubau der Gleisanlage und mindestens der Fahrbahn unvermeidbar. Erst wenn die Schienen aufgrund von Verschleiß ohnehin ausgetauscht werden müssen, sollte die Maßnahme erwogen werden, wie die Verwaltung abschließend berichtet.


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