Schwere Unfälle: Radfahrer überproportional beteiligt

In der gestern vorgestellten Verkehrsunfallstatistik 2023 wurde auf Fahrradfahrer ein besonderes Augenmerk gelegt.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Am gestrigen Mittwoch veröffentlichte die Polizei die Verkehrsunfallstatistik 2023 für die Stadt Braunschweig. Ein Schwerpunkt der Betrachtung liegt auf den Fahrradfahrern. Diese hätten in der Großstadt Braunschweig eine überproportionale Beteiligung an schwerwiegenden Verkehrsunfällen, heißt es in der Pressemitteilung der Polizei.



Die Polizei habe beim Schwerpunkt Radverkehr einen gleichbleibenden Höchststand der Verkehrsunfälle registriert, bei den Verkehrsunfällen mit Personenschäden einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings gab es drei tödlich verletzte Fahrradfahrer. Im Vorjahr gab es keine Todesopfer.

Mehr Unfälle, weniger Verletzte


Die Zahl der Unfälle mit beteiligten Fahrradfahrern ist im Jahr 2023 um einen auf 635 (634) gestiegen. Bei diesen Unfällen wurde im vergangenen Jahr ein Großteil der Radfahrer verletzt. Dies geschah bei 417 (433) Verkehrsunfällen mit Radfahrern. Leicht verletzt wurden 370 (373) und 44 (65) Radfahrer wurden schwer verletzt.

In den Zahlen der Fahrradunfälle sind Unfälle mit Pedelecs bereits inbegriffen. Die Pedelec-Unfälle machen einen kleinen Anteil von 19 Prozent (15 Prozent) aus. Der Trend der letzten Jahre wird aber durch einen stetigen Anstieg bestätigt. Im Jahr 2023 waren es 123 (121) von den oben bereits genannten insgesamt 635 (634) Fahrradunfällen. Hierbei wurden 88 (76) Personen leicht und 20 (15) schwer verletzt.

Stürze ohne Fremdeinwirkung


Die Hauptunfallursache bei von Radfahrern selbst verursachten Fahrradunfällen, die einen Personenschaden zur Folge hatten, sind Stürze ohne Fremdeinwirkung. Bei den alkoholbedingten Fahrradunfällen setzten 30 (28) Radfahrer bei insgesamt 30 (29) Unfällen die Ursache. Im Vergleich zu 2022 sind bei den Unfallursachen Stürze, Rotlichtmissachtung, Einfahren in den fließenden Verkehr und Benutzen der falschen Straßenseite Steigerungen, bei Vorfahrt und Abbiegen Rückgänge feststellbar.

Autofahrer oft verantwortlich


Die Hauptursachen von Verkehrsunfällen mit Radfahrerbeteiligung liegen bei den Fahrern von Auto und LKW in Fehlern beim Abbiegen mit 36 Prozent (35 Prozent), in der Vorfahrtsmissachtung mit 22 Prozent (23 Prozent) und bei Fehlern im Zusammenhang mit dem Einfahren in den fließenden Verkehr mit 15 Prozent (15 Prozent).

Die überproportionale Beteiligung an schwerwiegenden Verkehrsunfällen werde in polizeilichen Konzepten zur Verkehrsprävention und Verkehrsunfallursachenbekämpfung verstärkt berücksichtigt, inbesondere durch den Einsatz der Fahrradstaffel der Polizei Braunschweig. Durch regelmäßige Kontrollen und persönliche Gespräche sensibilisiere die Fahrradstaffel Radfahrer für die Gefahren im Straßenverkehr und sei dadurch im Stadtbild präsent und ansprechbar geworden.


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