Sicherheit für Radfahrer - Warnblinker wenn es kritisch wird

von Sandra Zecchino


Das Licht blinkt nur in kritischen Momenten. Foto: DLR
Das Licht blinkt nur in kritischen Momenten. Foto: DLR | Foto: DLR

Braunschweig. Um das Risiko für Fahrradfahrer im Kreuzungsbereich zu minimieren, zeichnet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf einer Testkreuzung das Fahrverhalten im Kreuzungsbereich auf. Nun wurde ein sogenanntes „Amber Light“ angebracht, um die Einflüsse auf das Fahrverhalten zu untersuchen.


Dieser Test geschieht im Rahmen des EU-Projekts XCYCLE. Im Projekt forscht die DLR seit 2015 gemeinsam mit acht internationalen Projektpartnern an der drahtlosen Vernetzung von Fahrzeugen, Radfahrern und intelligenter Infrastruktur, wie zum Beispiel Kameraerfassungs- und Kommunikationstechnik. Das teilt das DLR auf seiner Homepage mit.

Die Überprüfung verschiedener Warnungen auf ihrer Effizienz ist ebenfalls Teil des Projektes. In diesem Zusammenhang wurde an der Testkreuzung Hans-Sommer-Straße/Brucknerstraße ein Amber Light installiert. Das Amber Light ist ein adaptiv geschalteter Schutzblinker mit Radfahrersymbol, der prototypisch auf Basis einer Baustellenampel mit einem Signalgeber aufgebaut worden ist. Falls das Risiko einer Kollision besteht, warnt es Fahrzeuge, die von der Hans-Sommer-Straße nach rechts in die Brucknerstraße abbiegen, vor geradeaus fahrenden Fahrradfahrern, erläutert das DLR den aktuellen Test.

Warnung nur in kritischen Momenten


"Das Ziel des Blinklichts ist es, die Aufmerksamkeit des Autofahrers zu wecken und auf den Radfahrer zu lenken, um kritische Situationen zu vermeiden", erklärt DLR-Wissenschaftler Kay Gimm vom Institut für Verkehrssystemtechnik, der das Projekt XCYCLE leitet. Durch die an der Forschungskreuzung installierte Kameratechnik wird der Verkehr anonymisiert erfasst. Algorithmen können automatisch berechnen, wie schnell sich Fahrradfahrer und Autofahrer nähern und wann sich ihre Wege kreuzen. Bei Gefahr beginnt das Amber Light zu leuchten oder sogar hoch frequent gelb zu blinken - je nach ermitteltem Risiko für die Verkehrsteilnehmer. "Das Amber Light wird also erst bei kritischen Situationen aktiv und löst nicht bei jedem Fahrradfahrer automatisch aus", erläutert Gimm.

Das Amber Light führt Protokoll über sein Auslösen, so dass anhand der Kamerabilder von der Kreuzung die Situationen gesammelt und ausgewertet werden können. Bei der Auswertung soll dieser Zeitraum mit einer vergangenen Zeitperiode ohne Blinker verglichen werden. So können die Wissenschaftler untersuchen, ob das Amber Light zu einer Reduzierung von kritischen Situationen im Verkehrsgeschehen beiträgt.

Erfahrungen zusammentragen


Das Licht befindet sich seit dem 12. März für vier Wochen in Betrieb. Zu der Auswertung gehört auch eine Umfrage, an der Verkehrsteilnehmer teilnehmen können, um ihre Erfahrungen mit dem Blinker weiterzugeben und die Wissenschaftler bei ihrer Forschung zu unterstützen. Die Umfrage ist hier zu finden.


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