Braunschweig. Die Polizei Braunschweig veröffentlichte am heutigen Mittwoch ihre Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2023. Demnach ist die Zahl der Unfälle im Stadtgebiet (ohne Autobahnen) anders als im Bereich der gesamten Polizeidirektion zum Vorjahr gesunken. Allerdings gab es sieben Todesopfer zu beklagen (2022: 2). Alle waren auf zwei Rädern oder zu Fuß unterwegs.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Stadtgebiet mit 6.605 (Vorjahr 6.944) wieder gesunken. Auch gab es mit 854 (894) weniger verletzte Personen. Es wurden 118 (142) schwer und 729 (750) leicht verletzt.
Sieben Menschen starben
Demgegenüber stehen sieben (2) Personen, die im Jahr 2023 bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen. Bei den Todesopfern handelt es sich um drei Fahrradfahrer, zwei Fußgänger und einen E-Scooter Fahrer. Diese waren über 60 Jahre alt. Darüber hinaus verstarb ein 23-jähriger Kradfahrer.
Ein Blick auf die Hauptunfallursachen zeigt, dass dies nicht etwa Geschwindigkeitsüberschreitungen oder betrunkene Autofahrer sind. So liegen Fehler beim Wenden und Rückwärtsfahren mit 38,08 Prozent an erster Stelle, gefolgt von mangelndem Abstand (16,32 Prozent), Fehlern beim Abbiegen (13,29 Prozent), Nebeneinanderfahren (10,93 Prozent), Missachtung der Vorfahrt oder des Vorranges (9,82 Prozent) und Fehlerhaftes Ein-/Anfahren (8,24 Prozent). Überhöhte beziehungsweise nicht angepasste Geschwindigkeit folgt mit 3,32 Prozent an siebter Stelle.
Grundsätzlich seien keine signifikanten Veränderungen bei den Hauptunfallursachen festzustellen, so die Polizei. Dass die Unfallursache der Geschwindigkeit im Stadtgebiet nach wie vor eine untergeordnete Rolle spiele, sei auch den umfangreichen Kontrollen durch die Polizei Braunschweig zu verdanken, heißt es.
Alkohol und Drogen
Die Zahl der Unfälle, bei denen Fahrer unter Alkoholeinfluss standen, sei mit 106 (98) annähernd auf dem Niveau des letzten Jahres geblieben. Im selben Zeitraum sei die Zahl der festgestellten folgenlosen Fahrten unter Alkohol auf 288 (296) gesunken. Bei den folgenlosen Fahrten unter Drogeneinfluss wurden im Rahmen von Verkehrskontrollen 157 (162) Personen festgestellt. Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss blieb gleich 14 (14).
Die Zahl der Unfälle, bei denen Kinder verletzt wurden, sei ebenfalls gesunken. Bei insgesamt 92 (98) Unfällen wurden 56 (62) Kinder verletzt, davon 48 (53) leicht und 8 (9) schwer. Ein Rückgang von 13 Unfällen sei bei den Schulwegunfällen zu verzeichnen, die Zahl sank auf 15 (28) Unfälle für das Jahr 2023. Umfasst sind alle Wege zur Schule und wieder zurück und bezieht alle Schulformen von der Grundschule bis zum Ende der weiterführenden Schule mit ein.
Die Gesamtzahl der Unfallfluchten stieg von 1.770 im Jahr 2022 auf 1.778 im Jahr 2023. Die Aufklärungsquote verringerte sich leicht von 41,8 auf 40,6 Prozent. Die Anzahl der Fluchten bei Unfällen mit Personenschaden stieg auf 81 (78). Die Aufklärungsquote stieg um 5,6 von 48,7 auf 54,3 Prozent.
Das sagte der Polizei-Chef
Zu der Verkehrsunfallstatistik 2023 sagt Thomas Bodendiek, Leiter der Polizeiinspektion Braunschweig:
„Es freut mich zu sehen, dass die Unfallzahlen im Trend der vergangenen Jahre weiter sinken. Das zeigt, dass die Präventionsarbeit und die regelmäßigen Verkehrskontrollen und Verkehrsüberwachungsmaßnahmen meiner Kolleginnen und Kollegen Früchte tragen. Leider haben wir in diesem Jahr dennoch einige Todesopfer zu beklagen. Ein besonderes Augenmerk liegt für die Polizei Braunschweig daher nach wie vor auf den Radfahrern im Straßenverkehr.
Zahlreiche Projekte, darunter Kooperationen mit der Verkehrswacht, die Schulungen für Senioren mit eBikes anbieten und die Fahrradausbildung in den Schulen, sollen dazu beitragen, sicherer im Verkehr unterwegs zu sein. Daneben wirken auch Freiwillige bei der Verkehrssicherheitsarbeit mit. Darunter fallen beispielsweise Eltern, die morgens auf dem Weg zur Schule als Verkehrshelfer tätig sind und die Kinder auf dem sicheren Weg zur Schule unterstützen.
Die Zahl der Trunkenheits- und Drogenfahrten zeigt erneut, wie wichtig unsere Arbeit im Verkehrsbereich ist. Daher werden wir auch weiterhin den Fokus auf entsprechende Kontrollen legen. Ich appelliere an dieser Stelle, das Fahrzeug nach dem Genuss von Alkohol oder anderen berauschenden Mitteln stehen zu lassen, um sich und andere nicht zu gefährden.“
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