So soll es mit dem Ausbau der Stadtbahn weitergehen

Stadtverwaltung und Verkehrs-GmbH haben einen neuen Zeitplan für die ersten beiden Trassen vorgelegt.

Symbolbild
Symbolbild | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Ratsbeschluss über die Umsetzung noch im Herbst 2022, Planfeststellungbeschluss 2023, Baubeginn 2025: Das sind die neuen Eckdaten des Zeitplans für die Verlängerung der Stadtbahntrasse nach Volkmarode-Nord, inklusive einer zusätzlichen Wendeschleife in Gliesmarode. Stadtbaurat Heinz Leuer stellte den aktualisierten Zeitplan gemeinsam mit Jörg Reincke, Geschäftsführer BSVG, am heutigen Dienstag öffentlich vor. Darüber berichtet die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung.



Auch für die Trasse nach Lindenberg/Rautheim, zweite von sechs vorgesehenen zusätzlichen Strecken im Rahmen des Stadtbahnausbaukonzepts, nannte Leuer die Eckdaten: 2024 für die Einleitung der Planfeststellung und 2026 Baubeginn. Für zwei weitere Trassen, Heidberg/Salzdahlumer Straße und Campusbahn/Querum, laufen derzeit Voruntersuchungen. Diese werden im Herbst fortgesetzt.

"Solides organisatorisches Fundament"


"Wir haben in den letzten Jahren ein solides organisatorisches Fundament für das Stadtbahnausbauprojekt "Stadt.Bahn.Plus" gelegt. Die Planungen sind detailreich und außerordentlich komplex. Es findet eine frühzeitige, sehr intensive Bürgerbeteiligung satt, die gute Ergebnisse geliefert hat. Ich freue mich, dass wir jetzt mit unseren Planungen so weit sind, einen konkreten Zeitplan für unsere ersten beiden Teilprojekte vorlegen zu können", sagte Stadtbaurat Leuer.

Damit wurde die bisherige Zeitplanung konkretisiert und auch deutlich verändert. Sie basierte bei Projektstart im Jahr 2017 unter anderem auf Erfahrungswerten aus früheren Einzelprojekten, etwa aus dem Ausbau der Linie 1 nach Stöckheim. Beim Projekt Stadt.Bahn.Plus. handelt es sich jedoch um großflächige Planungen für eine Netzerweiterung von insgesamt 18 Kilometern, deren Teilprojekte Wechselwirkungen aufeinander haben. Planungsverlauf und Bürgerbeteiligungen führen zu Planungserweiterungen, etwa der für die Trasse nach Rautheim nötige Neubau einer Brücke über die Gleisanlagen der Deutschen Bahn. Auch die Folgen der Corona-Pandemie waren jetzt neu miteinzubeziehen.

"Ausbau nach Volkmarode förderfähig"


Das größte gemeinsame Projekt von Stadtverwaltung und BSVG könne nur mit Hilfe umfangreicher ÖPNV-Förderung des Bundes und des Landes gestemmt werden, erläuterte Leuer. Nach Vorstellung der Planungs- und Bewertungsergebnisse bei den zuständigen Stellen von Bund und Land sei deutlich geworden, dass der Ausbau nach Volkmarode voraussichtlich einen ausreichenden und deutlichen volkswirtschaftlichen Mehrwert bieten wird, um wie geplant finanziell unterstützt zu werden, so der Stadtbaurat. Der Wert für die sogenannte Standardisierte Bewertung des Teilabschnitts Volkmarode und für Rautheim lägen klar über eins, was die Förderfähigkeiten bestätige. Dies hätten Bund und Land als vorläufig abgestimmte Ergebnisse bestätigt. "Wir können für die Projekte nun die konkreten Förderanträge stellen."

Vertreter von Bund und Land hätten der Stadt signalisiert, dass nach wie vor ausreichende Mittel zur Verfügung stehen, um die eingeplanten Maßnahmen zu fördern. "Es besteht großes Interesse, dass der Stadtbahnausbau in Braunschweig möglichst bald in die Umsetzungsphase geht", sagte Jörg Reincke. Die geschätzten Gesamtkosten für das Teilprojekt Volkmarode liegt bei 40,4 Millionen Euro.

Acht Millionen Euro mehr


Dabei haben die Baupreisentwicklungen der Jahre 2020 und 2021 in die Kalkulation Eingang gefunden. Die Steigerungen bei der Strecke nach Volkmarode in Höhe von etwa acht Millionen Euro gegenüber der Kalkulation von 2020 führen jedoch in nur geringem Maße zu einem Anstieg der Kosten von Stadt und BSVG; es steigt vor allem der Anteil von Bund und Land. Der Eigenanteil Braunschweigs bei Volkmarode liegt bei 12,8 Millionen Euro.

Angepasst an die Anforderungen an moderne Verkehrsanlagen in Zeiten einer Verkehrswende wurden die Dimensionen von Geh- und Radwegen. Dies führte ebenfalls zu gestiegenen Gesamtkosten. Allerdings gehen die Bauträger davon aus, dass dadurch grundlegende Veränderungen des Straßenraums nötig werden, die dann wiederum wieder förderfähig sind.


mehr News aus Braunschweig


Themen zu diesem Artikel


ÖPNV Braunschweig ÖPNV Verkehr