Braunschweig. Die SPD-Ratsfraktion unterstützt die gemeinsame Initiative von Stadt Braunschweig und Julius-Kühn-Institut, Braunschweig zur „Wildbienenhauptstadt“ zu machen: „Das wäre ein richtig großer Wurf“, hebt Manfred Dobberphul, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, hervor. Das teilt die SPD-Fraktion im Rat der Stadt mit.
„Dass Land und Stadt bereit sind, rund sechs Millionen Euro in den Schutz von Wildbienen alleine in Braunschweig zu investieren, spricht eine deutliche Sprache. Hier wird über Umweltpolitik nicht nur geredet, hier wird auch gehandelt.“
"Umweltpolitische Wende dringend benötigt"
Der Braunschweiger Vorstoß habe laut Dobberphul Vorbildcharakter: „Deutschland benötigt dringend eine umweltpolitische Wende, um dem dramatische Artensterben von Insekten, Vögeln oder Fledermäusen Einhalt zu gebieten. Zu den stark bedrohten Insektenarten gehört auch die Wildbiene, die früher in Stadt und Land weit verbreitet war und für Bestäubungsvorgänge an Kräutern, Büschen oder Bäumen unverzichtbar ist.“ Inzwischen seien diese Bienen infolge der Lebensraumzerstörung stark zurückgegangen, Bodenversiegelung und Spritzmittel und der damit einhergehende Rückgang vieler Blühpflanzen haben ihre Artenvielzahl erheblich beeinträchtigt. Diesem treten die Projekte der „Wildbienenhauptstadt“ entgegen, indem unter anderem neue Lebensräume für die Bienen geschaffen werden sollen. „Das bundesweite Medien-Echo auf unseren Braunschweiger Vorstoß ist bemerkenswert“, betont Dobberphul ergänzend. So hätten unter anderem die Süddeutsche Zeitung und die Welt über das initiierte Artenschutzprogramm berichtet.
Dobberphul appelliert zudem an die privaten Grundbesitzer, sich ebenfalls an der Aktion zu beteiligen: „Neben den förderfähigen Dach- und Fassadenbegrünungen könnten Grundbesitzer auch sogenannte ‚Bienenhotels‘ anbringen oder Blühpflanzen aussähen. Da drei Viertel aller Solitärbienen Bodenbewohner sind, wären unbearbeitete und unversiegelte Bodenbereiche ebenfalls zur Ansiedelung sehr hilfreich. Auch Erdhummeln, Erdwespen oder anderen erdbewohnenden Insekten macht man damit eine große Freude.“
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