Stadt weist Kritik an möglicher Kita-Schließung zurück

von Robert Braumann


Symbolfoto: Archiv/Braumann
Symbolfoto: Archiv/Braumann | Foto: regionalHeute.de

Lehndorf. Die Linksfraktion im Rat der Stadt kritisiert die Verwaltung dafür, dass sie ohne Ratsbeteiligung die städtische Kindertagesstätte in Lehndorf schließen möchte. Die Verwaltung weist diese Darstellung zurück.


"Ohne Beteiligung der Ratsgremien beabsichtigt die Verwaltung, die städtische Kita in Lehndorf bereits zum Sommer dieses Jahres zu schließen und das Betreuungsangebot ins westliche Ringgebiet zu verlagern. Dies wird von der Linksfraktion abgelehnt", so eine Mitteilung der Fraktion. In einem Dringlichkeitsantrag an den Jugendhilfeausschuss fordert sie die Verwaltung auf, entweder ein alternatives Betreuungsangebot in Lehndorf darzustellen und falls dies nicht möglich ist, auf die Schließung noch mindestens zwei Jahre zu verzichten. Gisela Ohnesorge von der Linksfraktion ergänzte: "Wir sind für den Ausbau der Schulkindbetreuung, aber nicht zu Lasten der Kindergarten-Kinder. Den Umgang mit den Eltern halten wir für nicht akzeptabel. Daher unser Antrag."

Was ist der Hintergrund?


In einer Mitteilung heißt es von der Verwaltung: In der städtischen Kindertagesstätte Lehndorf werden in einer Regelhort- und in einer kleinen Hortgruppe insgesamt 29 Betreuungsplätze vorgehalten. Darüber hinaus gibt es in der Grundschule Lehndorf eine Schulkindbetreuungsgruppe mit 20 Plätzen in Trägerschaft der evangelischen Wicherngemeinde. Zwei weitere Betreuungsgruppen mit insgesamt 40 Plätzen werden durch das städtische Kinder- und Jugendzentrum Turm betrieben. Sie sind in der Schule beziehungsweise in einem Betreuungspavillon auf dem Schulhof untergebracht. Um den vor Ort gegebenen Bedarfen an Schulkindbetreuungsplätzen gerecht zu werden, sollte die Einrichtung einer SchuKiPlus – Gruppe mit 20 Plätzen in der Grundschule Lehndorf zum 1. Februar 2017 umgesetzt werden (regionalHeute.de berichtete). Die Trägerschaft wird das städtische Kinder- und Jugendzentrum Turm übernehmen. Die städtische Kindertagesstätte im Lehndorfer Turm soll dann aufgegeben werden. Der Grund laut Verwaltung: Unter anderem seien die Räumlichkeiten nicht mehr zeitgemäß. Das bedeutet aber auch, dass die Kindergartenkinder (aktuell 16 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren) zum Kindergartenjahr 2017/2018 umgesiedelt werden. Diese sollen dann an die städtische Kindertagesstätte Madamenweg gehen. Man habe die Eltern bereits informiert und Hilfen angeboten, hieß es Seitens der Verwaltung, zudem habe man einen freien Träger finden können, der zehn weitere Kindergartenplätze in Lehndorf anbieten wolle.

Politik wird noch beteiligt


Adrian Foitzik, Pressestelle der Stadt Braunschweig, erklärt das weitere Vorgehen. "Im Rahmen der Planungskonferenz im März, wo über alle neu zu schaffenden Betreuungsplätze beraten wird, geht es auch um Platzverlagerungen, so wie in diesem Fall. Über die Ergebnisse der Planungskonferenz entscheiden dann Jugendhilfeausschuss und abschließend der Rat. Die Verwaltung hat vor, die in der Mitteilung beschriebene Verlagerung zur Planungskonferenz vorzuschlagen, davon hat sie die Eltern vorab informiert. Die Gremien werden wie beschrieben also noch beteiligt, daher geht der Vorwurf fehl. Der Stadtbezirksrat wurde informiert und kann sich äußern, bindend ist sein Votum nicht."


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