Braunschweig. Zum 1. November wurde bei der Kriminalpolizei in Braunschweig ein zentrales Arbeitsfeld zur Bekämpfung von Straftaten zum Nachteil älterer Menschen (SÄM) eingerichtet. Das teilt die Polizei in einer Pressemitteilung mit.
Ausschlaggebend für die Einrichtung war die Betrachtung der hohen Zahl von derartigen Straftaten in den zurückliegenden Jahren und deren vergleichsweise hohe Schadenssumme. So wies die Kriminalstatistik 2018 für die Stadt Braunschweig bei 52 vollendeten Taten eine siebenstellige Schadenssumme aus. Einbezogen in die Überlegungen zur Einrichtung wurde auch der Umstand, dass das Dunkelfeld deutlich höher liegen dürfte.
Seit November werden alle Straftaten, bei denen das höhere Lebensalter der Opfer ausschlaggebend für die Begehung war, zentral von einer eigenständigen Organisationseinheit bearbeitet. Hierunter fallen insbesondere die bekannten Arten des Trickdiebstahls und -betrugs.
Informationsverluste sollen vermieden werden
Wesentlicher Vorteil einer zentralen Sachbearbeitung ist nach Aussagen des Leiters des Zentralen Kriminaldienstes, Uwe Lietzau, alle Delikte, unabhängig davon, ob ein Diebstahl oder Betrug vorliegt, von Spezialistinnen und Spezialisten nunmehr in einer Hand bearbeitet werden. Dadurch können Informationsverluste vermieden und Zusammenhänge, zum Beispiel auch zu Taten in anderen Städten, noch schneller erkannt werden. Auch die Prävention wird aus einer Hand unterstützt.
Auch der Leiter des Arbeitsfeldes Jörn Memenga ist sich sicher: Mit dieser Struktur und den fachspezifischen Ermittlern werden wir diesem Phänomen noch wirksamer entgegentreten. Und Uwe Lietzau ergänzte: Die Polizeiarbeit entwickelt sich kontinuierlich weiter. Wir werden die Entwicklung aufmerksam beobachten und nach einem Jahr Resümee ziehen, ob unsere organisatorische Anpassung Früchte getragen hat.
Verhaltenstipps der Polizei
Die Polizei wird im Rahmen der Präventionsarbeit nicht müde, den Seniorinnen und Senioren Verhaltenstipps mit an die Hand zu geben.
- Die Polizei wird nie mit der Nummer 110 bei Privatanschlüssen anrufen und nach Geld oder Wertgegenständen fragen.
- Sie selbst können sich jederzeit über die Telefonnummer "110" vergewissern, ob sie wirklich die Polizei angerufen hat. Melden Sie verdächtige Anrufe.
- Lassen Sie sich den Namen und eine Rückrufnummer geben, wenn Sie glauben, dass wirklich die Polizei am anderen Ende der Leitung ist.
- Steht die Polizei in Zivil vor der Tür, lassen Sie sich die Dienstmarke und den Dienstausweis zeigen.
- Lassen Sie sich von unangemeldeten Handwerkern den Auftrag und einen Personalausweis zeigen.
- Bleiben Sie Fremden gegenüber misstrauisch, wenn diese um jeden Preis in ihre Wohnung gelangen wollen. Lassen Sie lieber einmal mehr die Tür ungeöffnet.
- Wenn Sie bestohlen oder betrogen wurden: Es gibt keinen Grund sich zu schämen und die Tat nicht anzuzeigen. Die Polizei geht vertrauensvoll mit ihren Angaben um.
- Unser Präventionsteam ist über die Telefonnummer 0531/476-3051 zu erreichen und steht Ihnen mit Tipps zur Seite.
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