Straßen im Östlichen Ringgebiet im Sommer für Autos sperren?

Der zuständige Stadtbezirksrat hatte einen Prüfauftrag über sogenannte Sommerstraßen an die Verwaltung gestellt. Nun liegt deren Stellungnahme vor.

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Braunschweig. Der Stadtbezirksrat Östliches Ringgebiet hatte im April auf Antrag der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen beschlossen, dass die Verwaltung prüfen möge, ob sich die Straßen im Bezirk eignen, um im Sommerhalbjahr 2024 als Sommerstraße eingerichtet zu werden. Dies würde bedeuten, dass die betreffenden Straßen in den Sommermonaten Mai bis September für den Kfz-Verkehr gesperrt werden, um für Freizeitaktivitäten, als Spiel- und Sportflächen oder für kulturelle und gastronomische Zwecke verwendet zu werden. Das Ergebnis der Prüfung liegt nun vor.



Zeitgleich mit immer heißer werdenden Sommermonaten, steige auch der öffentliche Bedarf, Straßen für andere vielfältige Bedarfe nutzen zu können als prioritär für den ruhenden und bewegten Kfz-Verkehr, heißt es im Antrag der Grünen. Zu den Vorteilen der Sommerstraßen zählten aus Sicht der Antragsteller eine Verbesserung der Lebensqualität durch mehr Freiraum und Möglichkeiten zur Begegnung im öffentlichen Raum, eine Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer, eine Steigerung der Attraktivität des Stadtbezirks für Bewohner und Besucher sowie eine Unterstützung von lokalen Geschäften und Einrichtungen durch mehr Aufenthaltsqualität und Sichtbarkeit.

Zwei konkrete Straßen genannt


Als zu prüfende Straßen sollten in jedem Fall auch die Wilhelm-Bode-Straße und die Herzogin-Elisabeth-Straße untersucht werden. Als Prüfkriterien sah der Antrag die Akzeptanz der Maßnahme in der unmittelbaren Nachbarschaft, gewünschte und unerwünschte Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten vor Ort, das Potential der Nutzung von Akteuren vor Ort sowie Möglichkeiten der Errichtung von temporären Sitzgelegenheiten, Spielplätzen oder Grünflächen und die Förderung von Straßenfesten und anderer Veranstaltungen.

Keine Ressourcen da


In einer Mitteilung außerhalb von Sitzungen berichtet die Stadt Braunschweig nun über die Ergebnisse der Prüfung. Demnach sieht es nicht so aus, dass es im Östlichen Ringgebiet in naher Zukunft Sommerstraßen geben wird. Denn die detaillierte Prüfung verschiedener Optionen zur Einrichtung von Sommerstraßen sei ein personal- und kostenintensiver Prozess, für den mit Blick auf die derzeitige Erarbeitung des Mobilitätsentwicklungsplans und die sich anschließende Umsetzung keine Ressourcen zur Verfügung stünden.

Zu den umfangreichen Untersuchungen, die erforderlich wären, gehörten unter anderem die Verkehrsverlagerung infolge der Sperrung von Straßen, die Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten, die Untersuchung der Verfügbarkeit und Einrichtung von zusätzlichen Parkmöglichkeiten, zum Beispiel in Quartiersgaragen für den ruhenden Verkehr als Ersatz für entfallenden Flächen im öffentlichen Straßenraum. Darüber hinaus sei für die Einrichtung von Sommerstraßen eine intensive Bürgerbeteiligung erforderlich, um geeignete Straßen und Optionen zur Einrichtung von Sommerstraßen gemeinsam mit den Anwohnerinnen und Anwohnern vor Ort zu entwickeln und ausreichende Akzeptanz für die Umsetzung zu erzielen.

Bänke als Alternative


Alternativ wäre zur Schaffung von mehr Aufenthaltsqualität kurzfristig die Aufstellung von Bänken, zum Beispiel in der Herzogin-Elisabeth-Straße zwischen Grünewaldstraße und Husarenstraße oder an weiteren vom Stadtbezirksrat vorzuschlagenden Standorten aus bezirklichen Mitteln möglich.


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