Tarifeinigung perfekt – Gehaltsplus von 5,4 Prozent in zwei Jahren


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Die Gewerkschaft ver.di und der Arbeitgeberverband AWO Deutschland haben sich für den AWO-Bezirksverband Braunschweig und die AWO-Senioren und Pflege gGmbH auf einen Tarifabschluss geeinigt.

Danach erhalten die rund 1.600 Beschäftigten der beiden Gesellschaften in der Region zwischen Harz und Heide innerhalb von zwei Jahren eine Erhöhung von 5,4%. Eine Ausnahme gilt für die nichtexaminierten Beschäftigten in der Altenpflege (u.a. Pflegehelferinnen). Hier beträgt die Erhöhung insgesamt 4,9%. Zudem erhalten alle ver.di-Mitglieder in den Jahren 2015 und 2016 jeweils eine Einmalzahlung von 150,00 Euro (Teilzeit anteilig). ver.di-Verhandlungsführer Jens Havemann zeigte sich zufrieden mit dem Abschluss: "Wir haben Anschluss gehalten an die Einkommensentwicklung im Öffentlichen Dienst. Sehr wichtig ist auch, dass alle Bereiche eine wesentliche Erhöhung bekommen - auch die, die aufgrund politischer Vorgaben unter schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen stehen, wie z.B. die Altenpflege.“

Allgemeiner Tarifvertrag nötig


Sowohl die AWO als auch ver.di bedauern die zeitlich später einsetzenden Gehaltserhöhungen im Bereich der Altenhilfe sowie die Ausnahme für den Bereich der Pflegehelferinnen. Hier wird der Wettbewerb sehr stark über eine Lohnkonkurrenz geführt. Viele Wettbewerber der AWO zahlen wesentlich weniger, der gesetzliche Mindestlohn liegt weit unter den hier vereinbarten Tarifen. "Die Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten sind aus Sicht des Arbeitgebers absolut gerechtfertigt, allerdings verschärft sich mit diesem Abschluss noch einmal die Wettbewerbssituation für die AWO Braunschweig", erklärt der Vorstandsvorsitzende des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig, Rifat Fersahoglu-Weber. ver.di und der AWO-Bezirksverband Braunschweig fordern deshalb dringend, die Gespräche über einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag Soziales Altenpflege in Niedersachsen zu forcieren. "Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass der Wettbewerb im Sozialbereich nicht über Lohndumping, sondern über die Qualität geführt wird“ sind sich Havemann und Fersahoglu-Weber einig. "Die Diakonie ist bereits mit im Boot."

Im Einzelnen steigen die Vergütungen in folgenden Schritten:


Gehaltserhöhungen:
a) Kitas
01.01.2015 3 %
01.08.2015 soweit nicht erreicht, Anhebung auf Mindestbetrag 88,85 €
01.01.2016 2,4 %

b) Jugendhilfe
01.01.2015 1,5 %
01.08.2015 1,5 %, soweit zusammen nicht erreicht, Anhebung auf Mindestbetrag 88,85 €
01.01.2016 2,4 %

c) übrige Bereiche (insbesondere auch Altenpflege)
01.01.2015 1,5 %
01.06.2016 2,5 %
01.09.2016 1,4 %

d) Pflege EG 1 bis Kr 4a (insbesondere Pflege-helferInnen und –assistentInnen)
01.01.2015 1,5 %
01.09.2016 3,4 %

Die Laufzeit beträgt 24 Monate bis zum 30.09.2016


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