Braunschweig. Der Braunschweiger Johanniter-Rettungshundestaffel gehen nach eigenen Angaben die Trainingsflächen aus. Deshalb werden nun seitens der Johanniter Waldgebiete ab 50.000 Quadratmeter oder leerstehende Gebäude im Umkreis von 50 Kilometern gesucht. Das berichtet der Johanniter-Medienservice in einer Pressemitteilung.
Demenziell erkrankte Menschen ohne Orientierung, verletzte Sportler im Wald, beim Spielen verirrte Kinder, nach einem schweren Unfall unter Schock stehende Verkehrsteilnehmer... Wird jemand als vermisst gemeldet, sind oft die Rettungshundestaffeln gefragt. Ihrem Einsatz gehen allerdings umfangreiche und regelmäßige Trainings voraus. Und dabei hat die Braunschweiger Johanniter-Rettungshundestaffel ein zunehmendes Problem: Die Trainingsflächen werden knapp.
„Kaum leerstehende Gebäude oder größere unwegsame Gelände gibt es noch in Braunschweig und Umgebung“, so Tamara Heise, Leiterin der Rettungshundestaffel der Johanniter in Braunschweig. „Auch häufiger haben wir das Problem, geeignete Trainingsflächen in Waldgebieten zu finden, besonders in der Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit.“ Zwar sind Rettungs-, Hüte- oder von der Polizei, dem Bundesgrenzschutz oder dem Zoll eingesetzte Hunde sowie ausgebildete Blindenführhunde von der Leinepflicht im Wald in der Zeit vom 1. April bis zum 15. Juli ausgenommen (§ 33 Niedersächsisches Gesetz über den Wald und die Landschaftsordnung), stehen oft Landwirte, Förster und Jäger solchen Trainings in den Waldgebieten kritisch gegenüber.
365 Tage einsatzbereit
„Ihre Bedenken, die Hunde könnten die Tiere wegscheuchen oder gar jagen, sind unbegründet“, betont Tamara Heise. „Die Rettungshunde sind sehr gut ausgebildet und bei Trainings im Wald auf ihre Arbeit fokussiert.“ An 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr sind die Johanniter-Spürnasen auf vier Pfoten und zwei Beinen einsatzbereit und gehen bei Wind und Wetter auf die Suche nach vermissten Menschen. Um dies weiterhin gewissenhaft und dauerhaft leisten zu können, sollten die Rettungshunde nicht immer im selben Gelände trainieren.
Meistens finden die Trainings an den Wochenenden zwischen 9 und 15 Uhr statt, mindestens vier Mal im Jahr schicken die Johanniter ihre Hunde quer durch das Trainingsgelände auf die Suche. Johanniter-Hundeführer tragen dabei die Einsatzkleidung und die Rettungshunde haben ihre Kenndecken um. „Nach Absprache mit den Eigentümern würden wir auch mal nachts trainieren. Denn 90 Prozent der realen Einsätze finden erfahrungsgemäß in den Nachtstunden statt“, so Tamara Heise.
Gibt es besondere Kriterien für die Trainingsflächen? „So viele Einschränkungen gibt es zum Glück nicht, außer es sollen keine Trümmerflächen sein. Denn unsere Rettungshunde werden in der Flächensuche ausgebildet und eingesetzt“, so Heise. Ideal wären entweder leerstehende Gebäude oder dicht bewachsene Waldgebiete ab 50.000 Quadratmeter in Braunschweig oder Umgebung, aber maximal im Umkreis von 50 Kilometern.
Wer eine passende Trainingsfläche hat und sie der Johanniter-Rettungshundestaffel unentgeltlich zur Verfügung stellen kann, meldet sich bei Tamara Heise unter der E-Mail-Adresse tamara.heise@johanniter.de
Über die Arbeit mit Rettungshunden
Die Johanniter-Rettungshundestaffeln sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr einsatzbereit. Als Fachdienst im Rahmen des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes betreiben die nach DIN 13050 zertifizierten Rettungshundeteams in Zusammenarbeit mit der Polizei und den Feuerwehren die Personensuche nach Vermissten. Nur mit gültiger Zertifizierung dürfen die Rettungshundeteams in den Einsatz gehen und werden über die jeweilige Leitstelle angefordert. Die Hundeführer mit ihren vierbeinigen Spürnasen engagieren sich ehrenamtlich und sind für ihre umfangreichen Aus- sowie Weiterbildungen auf Spenden angewiesen. Die Ausbildung zum Rettungshund dauert zwei bis drei Jahre und wird mit der Rettungshundeprüfung abgeschlossen, die alle 18 Monate aufgefrischt werden muss.
17 Helfer mit ihren 16 vierbeinigen Spürnasen engagieren sich aktuell in der Braunschweiger Rettungshundestaffel. Die Johanniter-Helfer und ihre Vierbeiner freuen sich auf neue Gesichter. Interessierte, die ein Teil der starken Gemeinschaft werden möchten oder Fragen zur Johanniter-Rettungshundestaffel haben, melden sich unter der E-Mail-Adresse: tamara.heise@johanniter.de.
Helden bitte melden
Um auch in Zukunft den Herausforderungen im Bevölkerungsschutz gewachsen zu sein, haben die Johanniter in Niedersachsen und Bremen die Kampagne "Helden bitte melden" gestartet. Ziel ist, Menschen für ein Ehrenamt im Bevölkerungsschutz zu begeistern und neue Helfer zu gewinnen. Was die Johanniter machen und wo man sich engagieren kann, erfahren Interessierte unter www.helden-bitte-melden.de.
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