Trauer um Wolfgang Sehrt

Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt würdigt ihren ehemaligen Vorsitzenden.

Wolfgang Sehrt ist am Mittwoch verstorben. Archivbild
Wolfgang Sehrt ist am Mittwoch verstorben. Archivbild | Foto: Siegfried Nickel

Braunschweig. Wie am gestrigen Donnerstag berichtet, ist der langjährige Fraktionsvorsitzende der CDU, Wolgfang Sehrt, am 25. August plötzlich verstorben. Nachdem Oberbürgermeister Ulrich Markurth bereits seine Trauer zum Ausdruck gebracht hat (regionalHeute.de berichtete), erreichte uns heute eine Pressemitteilung der CDU-Fraktion. Wir veröffentlichen diese ungekürzt und unkommentiert.


In der Würdigung heißt es:
Mit großer Trauer haben die Mitglieder der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Braunschweig auf die Nachricht vom plötzlichen Ableben von Wolfgang Sehrt reagiert. Der langjährige Fraktionsvorsitzende war am Mittwoch im Alter von 80 Jahren im Kreise seiner Familie gestorben. Wolfgang Sehrt gehörte dem Rat der Stadt Braunschweig ohne Unterbrechung vom 9. Juni 1974 bis zum 31. Oktober 2011 an. Der CDU-Ratsfraktion stand er vom 9. Mai 1983 bis zum 19. September 2011 als Vorsitzender vor und damit länger als jeder andere in einer deutschen Großstadt.

„Die Nachricht von Wolfgangs Tod hat uns vollkommen überraschend und unvorbereitet getroffen. Noch in der vergangenen Woche hatte ich mit ihm nach einer kleineren Operation gesprochen und er war bester Dinge für seine baldige Genesung. Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei seiner lieben Frau Ute, seinen beiden Töchtern, den Enkelkindern sowie allen Angehörigen“, erklärt Thorsten Köster, Vorsitzender der CDU-Fraktion.

Geboren am 19. Mai 1941 in Berlin brachte ihn die Flucht aus der kriegszerstörten Hauptstadt zunächst nach Pommern und die Vertreibung weiter nach Uelzen. Der Schulbesuch erfolgte später im Internat in Duderstadt. Nur wenige Jahre später kam er nach Braunschweig, trat in den Polizeidienst ein und wurde 1969 Mitglied der CDU. Die spannendsten politischen Jahre dürfte er zwischen 2001 und 2011 erlebt haben, in denen er Motor und Garant der damaligen Ein-Stimmen-Mehrheit aus CDU, FDP und Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann im Rat der Stadt Braunschweig war.

„Wolfgang Sehrts großes politisches Talent war es, mit seiner ruhigen und ausgleichenden Art auch in hitzigen Diskussionen alle Beteiligten so einzubinden, dass sie sich und ihre Anliegen hinreichend gewürdigt fühlten. Gerade zwischen 2001 und 2011 hat Wolfgang mit viel Engagement und höchstem persönlichen Einsatz immer die Mehrheit sichergestellt. Ohne ihn wären so wichtige Entscheidungen wie der Wiederaufbau unseres Residenzschlosses oder die Entschuldung der Stadt nicht denkbar gewesen“, erläutert Klaus Wendroth, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion von 2011 bis 2018. Er ergänzt: „Wolfgang hat sich um die Stadt Braunschweig große Verdienste erworben. Wir alle und auch ich ganz persönlich sind ihm zu großem Dank verpflichtet. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.“

Während seiner Ratstätigkeit engagierte sich Wolfgang Sehrt, der von allen eigentlich immer nur „Flocki“ gerufen wurde, besonders im Sport und in der Kultur. Dem Niedersächsischen Landtag in Hannover gehörte er von 1982 bis 2003 als Abgeordneter an. Sein Engagement galt aber nicht nur der Politik. Als Vorsitzender des Polizeisportvereins zeichnete er viele Jahre für die legendären Polizei-Schauen in der Stadthalle und auch im Eintracht-Stadion verantwortlich. Er war bis zuletzt Vorsitzender des Freundes- und Fördererkreises unseres Städtischen Museums und Präsident der Deutsch-Indonesischen Gesellschaft Niedersachsen.

„Anlässlich seines 80. Geburtstags vor etwas mehr als drei Monaten titelte die Braunschweiger Zeitung in einem sehr persönlichen Portrait ‚Einer, der für Braunschweig brennt‘. Ein wunderbarer Titel, der das Lebenswerk von Wolfgang Sehrt hervorragend zusammenfasst“, sagt Thorsten Köster.


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