TU Braunschweig im Weltall verewigt: "Carolowilhelmina" erhält neuen Namen

Durch den Einsatz und die Vernetzung von Professor Karl-Heinz Glaßmeier konnte dieser Meilenstein für die TU Braunschweig erreicht werden.

Position des Asteroiden "Carolowilhelmina" im Sonnensystem am 25. September.
Position des Asteroiden "Carolowilhelmina" im Sonnensystem am 25. September. | Foto: JPL/NASA

Braunschweig. Ein Asteroid wurde nun nach der TU Braunschweig benannt. 1997 wurde der Himmelskörper von zwei tschechischen Asteroidenjägern entdeckt. Seitdem schlummerte der Eintrag zum Asteroiden mit der Bezeichnung „1997 CW5“ in einer NASA-Datenbank für kleine Weltraumobjekte. Professor Karl-Heinz Glaßmeier vom Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik hat sich dafür eingesetzt, dass der Asteroid einen neuen Namen erhält – und hat damit im Jubiläumsjahr die Technische Universität Braunschweig im Weltall verewigt. Dies berichtet die TU Braunschweig in einer Pressemitteilung.


Seit 7. August lautet der offizielle Name des Asteroiden „Carolowilhelmina”. Der Traditionsname der Universität, „Carolo-Wilhelmina“, geht zurück auf die Herzöge Karl I. und Wilhelm von Braunschweig und Lüneburg. 1745 gründete Karl I. das Collegium Carolinum. Unter der Herrschaft Herzog Wilhelms wurde daraus die Technische Hochschule Braunschweig, die heutige Technische Universität Braunschweig.

Die Idee einer außerterrestrischen Außenstelle der Universität hatte Präsidentin Anke Kaysser-Pyzalla. Im Gespräch mit Professor Karl-Heinz Glaßmeier, der mit dem Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik bereits im Rahmen mehrerer Weltraummissionen Asteroiden untersucht hat, reifte die Idee weiter. Professor Glaßmeier funkte daraufhin sein Astronomennetzwerk an. Er suchte jemanden, der bereits einen Asteroiden entdeckt hat, und wollte herausfinden, wie überhaupt ein Namensgebungsprozess abläuft.

Suche nach unbenanntem Asteroiden


Grundsätzlich darf der Entdecker oder die Entdeckerin auch den Namen vergeben. Die International Astronomical Union (IAU) wacht darüber, dass dennoch ein paar Regeln eingehalten werden. So sollte der Name aus einem Wort bestehen und maximal 16 Zeichen enthalten – „Carolowilhelmina” passte also. Aber noch fehlte ein unbenannter Asteroid.

Professor Glaßmeier lernte Jana Tichá, Direktorin des Kleť-Observatoriums, kennen. Er schilderte ihr sein Vorhaben und überzeugte die Astronomin und Vorsitzende des Namensgebungskomitees der IAU schließlich mit einem der berühmtesten Studenten am Collegium Carolinum in Braunschweig – Carl Friedrich Gauß. Die Wahl fiel auf den Asteroiden „1997 CW5“, ein Kleinstplanet aus Gestein, rund 330 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Mit einem Durchmesser von etwa 4.600 Metern deckt er vergleichsweise das Zentrum der Stadt Braunschweig ab. Entdeckt wurde er am 6. Februar 1997 von Miloš Tichý und Zdeněk Moravec am Klet’ Observatorium in Tschechien.

Klassischer Asteroid wird nicht auf Erde treffen


„Carolowilhelmina” ist klassifiziert als ein klassischer Asteroid, der sich im Hauptgürtel (Main Asteroid Belt) bewegt, einem Bereich im Sonnensystem mit einer gehäuften Ansammlung von Asteroiden, die sich zwischen den Planetenbahnen von Mars und Jupiter befindet. Eine Kollision mit der Erde ist nicht zu erwarten, da er sich auf einer stabilen Umlaufbahn um die Sonne bewegt. Für die Hobby-Astronomen: Der Asteroid verfügt über ein Rückstreuvermögen (Albedo) von 0,248 und hat eine Magnitude von 14.


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