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Tumulte am Demo-Montag ***aktualisiert***

von Robert Braumann


Demo-Montag, die Polizei musste die Gruppen trennen. Fotos/Video: Robert Braumann/Jan Borner



Braunschweig. Das Bündnis gegen Rechts hatte am Montagabend zu einer Demo gegen Rechte Gewalt in Braunschweig aufgerufen, insgesamt rund 250 Menschen folgten dem Aufzug und fanden sich auf dem Domplatz ein. Auch Bragida hatte zu einer Kundgebung aufgerufen, hier nahmen rund 25 Personen teil. Die Polizei musste zeitweise Schwerstarbeit leisten, um die Gruppen zu trennen.

Die Kundgebung des Bündnis gegen Rechts startete pünktlich um 18:30, verschiedene Redner nahmen Bezug auf die Attacke auf zwei Schüler der Neuen Oberschule am letzten Dienstag. Die Polizei schließt hier einen rechtsextremen Hintergrund nicht aus (regionalHeute.de berichtete). Es wurden Unterschriften auf Karten mit Genesungswünschen für die Schüler gesammelt. Auch der Stadtschülerrat hatte Vertreter entsandt, die sich für die Solidarität bedankten.

Kritik an Politik und Polizei


Udo Sommerfeld, Ratsfraktion Linke, als Anmelder der Kundgebung verurteilte die Angriffe der letzten Wochen, unter anderem auf einen Infostand der Frauen- und Mädchenberatung bei sexueller Gewalt e.V. und einen Mitarbeiter der Falken.

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Unterschriften wurden gesammelt. Foto:



Er verurteilte, das viel zu wenig über den "Braunen Terror" berichtet werden würde, der leider schon längst an der Tagesordnung sei. David Janzen, Sprecher des Bündnis gegen Rechts, sagte, er fände es beängstigend, dass die mutmaßlichen Täter der Übergriffe an der neuen Oberschule immer noch auf freiem Fuß wären.


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Udo Sommerfeld sprach auf der Kundgebung. Foto: Archiv



Darüber hinaus hätten sie in der vergangenen Woche das Front-Transparent bei Bragida getragen. Er bemerkte, dass sich in den vergangenen Wochen immer wieder Menschen beim Bündnis gemeldete hätten, die aus der Rechten Szene bedroht worden wären und forderte unabhängige Beratungstellen für die Opfer. Es sei an der Zeit, dass die Politik und die Polizei aufwachen würden, denn die Drohung und die Gewalt würden zunehmen. Roswitha Gemke, Frauen- und Mädchenberatung bei sexueller Gewalt e.V., berichtete im Anschluss von einem Übergriff auf einen Infostand. Sie habe noch nie in ihrem Leben solch einen Gewaltausbruch erlebt und zeigte sich dankbar, dass viele mit Zivilcourage helfend zur Seite gestanden hätten. Sie bemerkte, dass sexuelle Gewalt keineswegs mit der Flüchtlings-Thematik in einen Topf zu werfen sei. Es sei unter gar keinen Umständen ein Thema, was nur die neuen Mitbürger betreffe, sondern ein Gesamtgesellschaftliches Problem, dass endlich eine breite Öffentlichkeit erfahren müsse. Es gäbe viel zu viele weibliche Opfer.

Tumulte beim Aufzug


Als sich Bragida auf der anderen Seite zu einem "Spaziergang" durch die Stadt aufmachen wollte, versuchten Gegendemonstranten den Aufzug zu verhindern. Dabei kam es zu mehreren Rangeleien der Gegendemonstranten mit der Polizei. Besonders als Bragida wieder auf den Demo-Platz zurückkehren wollte, mussten die Beamten eingreifen.



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Geringer Zulauf bei Bragida. Foto:


***aktualisiert***


Die Polizei teilte am Dienstag mit:
"Mehrere Strafverfahren unter anderem wegen Körperverletzung, Beleidigung und Landfriedensbruch leitete die Polizei gegen Teilnehmer einer Demonstration am Montagabend ein. Bei der Begleitung eines Aufzuges von etwa 35 Teilnehmern einer "Gida-Demonstration" griffen Teilnehmer einer Gegenveranstaltung massiv die eingesetzten Polizeibeamten an. Diese wurden mit Schlägen und Tritten attackiert, bedrängt und beleidigt. Aufgrund der vorhandenen Schutzausrüstung wurden nur zwei Beamte leicht verletzt. Einem Polizisten wurde im Gedränge ein sogenannter Einsatzmehrzweckstock gestohlen."


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