Umbenennung abgelehnt: Schlossplatz bleibt Schlossplatz!

von Nick Wenkel


Klares Votum: Der „Schlossplatz" wird nicht zum „Platz der Republik" umbenannt. Foto: Nick Wenkel
Klares Votum: Der „Schlossplatz" wird nicht zum „Platz der Republik" umbenannt. Foto: Nick Wenkel

Braunschweig. Die BIBS hat im Bezirksrat Innenstadt beantragt, den Schlossplatz in „Platz der Republik“ umzubenennen. Doch bevor eine mögliche Namensänderung erst so richtig Fahrt aufnehmen konnte, wurde die Idee im Keim erstickt. Mit deutlicher Mehrheit wurde der Antrag der BIBS in der Stadtbezirksratssitzung am heutigen Dienstag abgelehnt.


„Das bedeutendste Ereignis der letzten 100 Jahre war der Wechsel von der Monarchie zur Republik. Am 8. November 1918 dankte der Herzog von Braunschweig als erster Monarch ab; einen Tag später sein Schwiegervater, der Kaiser. Das allgemeine Wahlrecht für Frauen und Männer als ein sehr wichtiges Grundrecht wurde eingeführt“, heißt es im Antrag der BIBS. Der Wechsel zu Demokratie und zum Freistaat Braunschweig habe sich bisher nicht in Straßen- und Platzbezeichnungen manifestiert. Die Umbenennung sei gerechtfertigt, da die Bezeichnung „Platz der Republik“ für eine friedliche Revolution in Braunschweig stehe, die vor dem Schloss begann.

Falsche Fakten


Eine Auffassung, die die übrigen Fraktionen im Stadtbezirksrat so nicht teilen konnten. „Wir sehen keinen Grund, warum wir den Schlossplatz umbenennen sollten", erläuterte Helge Böttcher (Bündnis 90/Die Grünen). Bezirksbürgermeisterin Heike Zander sah das ähnlich. „Die Angaben von Herrn Walz sind auch völlig falsch", erläuterte Zander. Gemeint war damit unter anderem die Aussage von Friedrich Walz, der Schlossplatz sei eine Erfindung des 21. Jahrhunderts und vorher auch in alten Karten nicht zu finden. Ein Aspekt, der nachweislich nicht korrekt sei. Der Platz werde nämlichspätestens seit1926 in den Akten der Stadtverwaltung und in der Presse als „Schloßplatz“ bezeichnet.

Ratlosigkeit bei Ratsmitgliedern


Trotz dieser Erkenntnis herrschte aber dennoch zwischenzeitlich Ratlosigkeit im Stadtbezirksrat. Die Fraktionen wussten nämlich nicht, worüber sie nun eigentlich abstimmen sollten. Der Grund: Der BIBS-Antrag seifalsch formuliert worden. „Normalerweise hätte die Verwaltung beauftragt werden müssen, eine entsprechende Beschlussvorlage zu formulieren", wie Frank Flake (SPD) erläuterte. Letztlich waren sich die meisten Fraktionen dann aber doch einig. Unabhängig von der Formulierung des Antrages, wollte man über diesen so schnell wie möglich abstimmen. Denn: Die Fraktionen kündigten bereits in der vorherigen Diskussion an, einer Umbenennung des Schlossplatzes nicht zustimmen zu wollen. So kam es dann auch wenig überraschend, dass der Antrag der BIBS bei lediglich drei Für-Stimmen (Piraten/Die Partei/BIBS) abgelehnt wurde.

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