Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr: Der Stadttakt kommt


Die Haltestelle Altstadtmarkt, einer der meist frequentiertesten Plätze in Braunschweig. Foto: Alexander Dontscheff
Die Haltestelle Altstadtmarkt, einer der meist frequentiertesten Plätze in Braunschweig. Foto: Alexander Dontscheff | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Ab 3. Oktober fahren Busse und Straßenbahnlinien im Schulverkehr alle 15 Minuten. Dies teilt die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung mit.


Einen Takt besser: Der neue Stadttakt der Verkehrs-GmbH kann zum Fahrplanwechsel am 3. Oktober starten. Der Verwaltungsausschuss hat am Dienstag, 14. Mai, den neuen Fahrplan beschlossen, mit dem auf allen Hauptlinien in der Stadt Braunschweig der 15-Minuten-Grundtakt eingeführt wird. Alle Stadtbezirksräte hatten zuvor dem von Verwaltung und Verkehrs-GmbH vorgeschlagenen Konzept im Grundsatz zugestimmt. Neun Anträge auf Prüfung weiterer Maßnahmen wurden gestellt und zahlreiche Hinweise und Anregungen zum Linien- und Fahrplankonzept mitgegeben. Eine Übersicht aller Anträge, Hinweise und Anregungen sowie Antworten findet sich in den Anhängen zur Beschlussvorlage 19-10132-01 im Ratsinformationssystem www.braunschweig.de/ratsinfo.

Oberbürgermeister Ulrich Markurth: "Ich freue mich über die ebenso intensive wie konstruktive Diskussion des neuen Fahrplankonzeptes in den Gremien. Der Stadttakt wird das Angebot signifikant verbessern, und zugleich ist das neue Konzept eine gute Balance zwischen Leistungsumverteilung, Leistungserweiterung und Kosten. Die Konzeption berücksichtigt bereits in vielen Bereichen den geplanten Stadtbahnausbau, den wir in den nächsten Jahren vorantreiben wollen."

Neues Maßnahmenpaket im Nahverkehr

Jörg Reincke, Geschäftsführer der Verkehrs-GmbH: "Das Netz in Braunschweig wird zukunftsfähig ausgerichtet. Die stark nachgefragten Verbindungen zwischen Kernstadt und Hauptbahnhof werden gestärkt und harmonisiert. Aber auch in Außenbereichen wie Waggum oder Bevenrode erweitern wir unser Angebot und freuen uns auf eine große Resonanz mit mehr Fahrgästen." Verwaltung und Verkehrs-GmbH hatten in den Vorbereitungen zum Linien- und Fahrplankonzept zahlreiche Maßnahmen identifiziert und priorisiert. Dabei standen nachfolgende Ziele im Vordergrund:



    • Einführung des Stadttaktes mit einem 15-Minuten-Grundtakt

    • Gut merkbare Abfahrtszeiten

    • Umverteilung von Leistung und Ausweitung des Angebotes auf stark nachgefragten Abschnitten und zu stark frequentierten Zeiten

    • Ergänzung zusätzlicher Angebote (Fahrten) in dicht besiedelten Gebieten in den Tagesrandzeiten und am Sonntag zur Steigerung der Attraktivität

    • Gleichwertige Angebote in den Stadtteilen




15-Minuten-Takt kommt

Basis ist der 15-Minuten-Grundtakt. Dieser wird an Schultagen auf Streckenabschnitten mit besonders hoher Fahrgastnachfrage durch zusätzliche Fahrten ergänzt. So bieten sich den Fahrgästen künftig in vielen Bereichen der Kernstadt 7- oder 8-Minuten-Takte, in manchen Abschnitten sogar 5-Minuten-Takte. Grundsätzlich gilt: je dichter an der Innenstadt, desto dichter die Taktfolge aus der Überlagerung mehrerer Linien. So wird etwa auf dem Linienweg der Stadtbahnlinie 1 der stark nachgefragte Abschnitt zwischen Hauptbahnhof, Innenstadt, TU-Campus und dem Gewerbe- und Dienstleistungsstandort im Norden der Stadt durch die Verknüpfung mit anderen Linien, darunter die neue 10, künftig häufiger bedient, auch wenn der Takt der Linie 1 insgesamt von 10 auf 15 Minuten verlängert wird.
Wie zuvor bereits der Planungs- und Umweltausschuss schloss sich der VA der Auffassung an, dass nicht alle wünschenswerten Veränderungen mit einem Mal realisiert werden können, da sonst die Ausweitung des Wirtschaftsplans der Verkehrs-GmbH nicht verantwortungsvoll vertreten werden könnte. Überprüfung und Entwicklung des ÖPNV-Angebotes bleiben eine Aufgabe für die kommenden Jahre. Das im Wirtschaftsplan 2019 und in der mittelfristigen Planung hinterlegte Budget in Höhe von 1,04 Millionen Euro ist mit den von Verwaltung und Verkehrs-GmbH vorgeschlagenen Maßnahmen ausgeschöpft. Zusätzliche Maßnahmen können kostenneutral nicht umgesetzt werden. Der VA-Beschluss sieht weiter vor, dass Verwaltung und Verkehrs-GmbH vor einer Beschlussfassung über die Umsetzung weiterer Angebote die Auswirkungen und Erfahrungen mit den jetzt beschlossenen Maßnahmen auswerten. Ebenso sollte ein ausreichender Vorlauf für die Umsetzung weiterer Maßnahmen sowie eine Berücksichtigung in den Wirtschaftsplänen der Verkehrs-GmbH der Jahre 2020 ff bedacht werden.
Das neue Angebotskonzept wird im Internet auf www.verkehr-bs.de/fahrplanwechsel.de vorgestellt. Ab Ende August 2019 startet die detaillierte Fahrgastinformation. Die konkreten Fahrplandaten stehen dann über die elektronische Fahrplanauskunft (EFA) und Druckerzeugnisse wie z. B. Fahrplanbuch und Netzplanflyer zur Verfügung. Der Fahrplanwechsel erfolgt zum Beginn der Herbstferien am 3. Oktober 2019.


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