Verwaltung: Fahrradparkhäuser nicht wirtschaftlich

von Robert Braumann


Am Bahnhof herrscht häufig "Fahrradchaos" – ein Parkhaus würde die Situation aber kaum lösen, meint die Verwaltung. Foto: Sina Rühland
Am Bahnhof herrscht häufig "Fahrradchaos" – ein Parkhaus würde die Situation aber kaum lösen, meint die Verwaltung. Foto: Sina Rühland



Braunschweig. In vielen Städten der Welt sind Fahrradparkhäuser seit vielen Jahren im Stadtbild verankert. Die CDU-Ratsfraktion hatte die Verwaltung gefragt, ob so etwas nicht auch in Braunschweig möglich wäre. So hätte man eine sicheren Stellplatz für seinen Drahtesel. Die Verwaltung sollte klären, ob so etwas nicht am Bahnhof oder der Stadthalle installieren könnte und wie so etwas refinanziert werden könnte. Die Verwaltung sieht die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben.

Am Hauptbahnhof wird die Gesamtsituation derzeit erneut überprüft. Dort gibt es momentan die Fahrradstation der AWO. Neben der bewachten Abstellmöglichkeit für bis zu 471 Fahrräder, gibt es hier Serviceangebote wie Pannenservice, Inspektion, Reinigung und eine Fahrradvermietung. "Die Fahrradstation am Hauptbahnhof ist zu rund 80 Prozent ausgelastet. Obwohl dort regelmäßig noch freie Abstellplätze verfügbar sind, werden im Umfeld des Hauptbahnhofs in großer Zahl Fahrräder wild und teilweise behindernd abgestellt. Das Thema ist allgemein bekannt. Diese Situation macht deutlich, dass Fahrradparkhäuser allein das Fahrradparken nicht lösen können. Fahrräder werden vielfach unmittelbar am Ziel oder direkt am Weg dorthin abgestellt. Umwege und Aufwand für das Einstellen in ein Fahrradparkhaus, teilweise sicherlich auch die Kosten für das Einstellen, nehmen offensichtlich viele Radfahrende nicht auf sich. Selbst am Münsteraner Hauptbahnhof – dort gibt es mit 3.300 Plätzen die größte Fahrradstation Deutschlands – stehen weiterhin Massen von Fahrrädern an jeder erdenklichen Stelle", so die Verwaltung.

Wirtschaftlichkeit nicht gegeben


Auch deshalb sei es das Ziel weiterer dezentraler hochwertiger Abstellanlagen zu schaffen. Einige sollen nach Möglichkeit überdacht werden. Konkrete Überlegungen gäbe es im Bereich des Südausgangs des Hauptbahnhofs. Weitere Lösungen in anderen Bereichen erachtet die Verwaltung als nicht wirtschaftlich. Die Stadthalle Braunschweig Betriebsgesellschaft mbH schätzte demnach die vorhandenen Fahrradabstellmöglichkeiten an der Stadthalle und an der Volkswagen-Halle als ausreichend ein. Dazu wäre eine Fahrradparkhaus auch nicht ganz billig. Je nach Größe und Betriebsmodell ist mit Baukosten von weit über 1 Millionen für 500 Fahrräder zu rechnen. Für den Bau von Fahrradabstellanlagen am Hauptbahnhof wäre eine Förderung aus Landesmitteln grundsätzlich möglich, teilte die Verwaltung mit. Dies wird im Rahmen der aktuellen Überprüfungen mit berücksichtigt. Der Betrieb eines Fahrradparkhauses sei nach derzeitigem Kenntnisstand nicht förderfähig.


mehr News aus Braunschweig


Themen zu diesem Artikel


CDU VW Stadthalle Braunschweig