Braunschweig. Die Fahrgäste am Bahnhof in Braunschweig-Gliesmarode wird es freuen. Sie bleiben bei Regen jetzt im Trockenen. Der Regionalverband Großraum Braunschweig hat das große Bahnsteigdach finanziert, das jetzt im Zuge des Ausbaus der Station von der Deutschen Bahn fertiggestellt wurde. Verbandsdirektor Ralf Sygusch, Bahnhofsmanager Tobias Festerling und Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum stellten den neu gestalteten Bahnhof jetzt der Öffentlichkeit vor. Darüber berichtet der Regionalverband in einer Pressemitteilung.
Seit vielen Jahren treiben der Regionalverband, die DB und die Stadt Braunschweig den Ausbau des Gliesmaroder Bahnhofs hin zu einer modernen Verkehrsstation voran. 2020 hatte die Verbandsversammlung des Regionalverbandes beschlossen, den von der Deutschen Bahn vorgesehenen Pflichtteil nicht nur zu erfüllen, sondern den Bahnhof deutlich weiter zu entwickeln. Es sollte eine zukunftsorientierte Umsteigeanlage entstehen. „Wir gehen angesichts der hier entstandenen modernen Verkehrsstation von einer steigenden Nachfrage aus. Ein deutliches Signal dafür ist der Halbstundentakt nach Gifhorn, der fester Bestandteil unseres Bahn-Konzeptes 2030+ ist“, erläuterte Verbandsdirektor Ralf Sygusch.
Barrierefreier Bahnsteig
Vor zwei Jahren bereits wurde der barrierefreie Bahnsteig in Betrieb genommen, samt Rampe und neuem, großen Ausgang, für den sich ebenfalls der Regionalverband eingesetzt hatte. Die Kosten für das Dach von rund 900.000 Euro übernimmt der Regionalverband. Dazu sagte Ralf Sygusch: „Wir sind froh, hier mit unserem Förderprogramm „Standarderhöhung Bahnsteigausstattung“ unterstützen zu können, wie wir es auch an anderen Stellen in der Region bereits getan haben.“
Das Dach hat zwei Abschnitte: Ein Abschnitt überspannt den Bereich des Bahnsteigs, der unmittelbar am Rampenanfang liegt und als sogenannter Inselbahnsteig für beide Gleise gebaut wird. Bahnsteig und Bahnsteigdach sind hier rund 11 Meter breit und 24 Meter lang.
Der zweite Abschnitt verlängert das Dach über das Gleis 3 um weitere 8 Meter nach Süden. Durch diese Lösung ist der breite Bahnsteigbereich vollständig überdacht und die Dachlänge am Gleis 3 - auf dem zunächst alle Personenzüge verkehren - hat eine Länge von insgesamt 30 Metern. Unter dem breiten Dach sind eine Sitzgruppe mit transparentem Windfang und der Fahrkartenautomat untergebracht.
Neue Informationsanzeiger
Ganz aktuell wurden die neuen Informationsanzeiger am Bahnsteig montiert. Diese sogenannten DSA plus zeigen auf zwei Zeilen die nächsten Fahrtmöglichkeiten oder andere Informationen an. Tobias Festerling, Leiter Bahnhofsmanagement Braunschweig/Göttingen der DB InfraGO, sagte: „Der Zeitpunkt für die Errichtung des Dachs konnte nicht besser gewählt werden. So ist es uns möglich, Braunschweig-Gliesmarode mit zusätzlichen Maßnahmen fit für die Zukunft zu machen. Dafür steht die Graffitikunst im gesamten Eingangsbereich. Ein Mobility Hub für Scooter und Fahrräder, neue Anzeiger, hochwertige Bänke, zusätzlicher Windschutz und eine Handyladesäule runden das Bild des Zukunftsbahnhof Braunschweig-Gliesmarode ab.
Neue Info-Stele zur Historie der Bahnhöfe
Im Anschluss an die Inbetriebnahme des neuen Bahnsteigdachs wurde noch eine Info-Stele vorgestellt. Sie steht gleich gegenüber dem Eingang zum Bahnhof am Ringgleis und informiert über die Historie der Bahnhöfe in dem Stadtteil. Fünf „Bahnhöfe“ hat es hier einmal gegeben. Auf engsten Raum hatten die verschiedenen Eisenbahnunternehmen zu Beginn und bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts jeder einen eigenen Bahnhof.
Verbandsdirektor Ralf Sygusch (re.) und Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum stellten die Info-Stele vor. Foto: Regionalverband
„Um die Historie Interessierten zu erläutern, hat der Regionalverband in Zusammenarbeit mit dem Gliesmaroder Ortsheimatpfleger und Braunschweiger Eisenbahn-Kennern diese Info-Stele anfertigen lassen. Sie erzählt in kurzen Texten und zahlreichen Bildern die Geschichte der Eisenbahnen und Bahnhöfe hier im Stadtteil“, erklärte Ralf Sygusch.
Dass die Stele genau am Ringgleis steht, sei kein Zufall, betonte Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum. Das heutige Ringgleis sei auf einer ehemaligen Bahntrasse entstanden, die vor allem im Westen der Stadt die zahlreichen Fabriken an eine Eisenbahnstrecke angeschlossen hatten. Deshalb habe die Stadt an verschiedenen Stellen am Ringgleis bereits ähnliche Info-Tafeln errichten lassen, die die Historie der Orte erläutern.
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