Was ist Rechtsextremismus und wie geht man damit um?

von Sina Rühland


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Wer Rechtsextremismus bekämpfen will, der muss ihn kennen. Diesen Satz sagte Dr. Sven Schönfelder vom Niedersächsischen Verfassungsschutz zur Eröffnung der Wanderausstellung „Gemeinsam gegen Rechtsextremismus“ am Mittwoch in der Alten Waage. 



Im Mittelpunkt der Wanderausstellung des Niedersächsischen Verfassungsschutzes stehen drei Medientürme. Sie veranschaulichen unter anderem mit rechtsextremistischen Musikstücken und Filmauszügen von neonazistischen Demonstra­tionen, Reden, Veranstaltungen sowie im Internet verbreiteter Propaganda die Wirkung aktueller rechtsextremistischer Medienpräsenz auf Jugendliche. "Nur durch Aufklärung kann verhindert werden, dass sich junge Menschen vom Rechtsextremismus angezogen fühlen", so Dr. Sven Schönfelder. Der Verfassungsschutz beobachte, wie Rechtsextremisten zunehmend soziale Netzwerke oder Aktionsgruppen für ihre Belange nutzen. Er nannte Vereine und politische Gruppierungen wie "Die Rechte" oder die "Identitäre Bewegung Deutschland" als Beispiel.

Erscheinungsformen des Rechtsextremismus


Die Ausstellung informiert über die unterschiedlichen Erscheinungsformen des Rechtsextremismus, ebenso wie über seine Ziele, Taktiken und Strategien. So zeigen die Aufsteller unter anderem, was die einzelnen Begrifflichkeiten bedeuten. Rechtsextremismus: "Rechtsextremisten sind überzeugt, dass Menschen nicht den gleichen Wert haben", Fremdenfeindlichkeit: "Rechtsextremisten sind feindselig gegenüber allem, was sie als fremd und deshalb bedrohlich empfinden", Nationalismus: "Rechtsextremisten halten das eigene Volk und die eigene Nation für überlegen. Andere Völker und Nationen werden von ihnen abgewertet".

Gegenwehr und Prävention


Die Ausstellung möchte zudem Möglichkeiten zur Gegenwehr und Prävention aufzeigen. So präsentiert die Volkshochschule in Kooperation mit der Otto-Bennemann-Schule die Exponate; das Rahmenprogramm bietet inhaltlich bezogene Workshops zu Themen wie Rassismus, interkultureller Dialog oder den Umgang mit fremdenfeindlichen Parolen an.„Gerade im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen in Bezug auf ‚Bragida‘ war es den Schülerinnen und Schülern wichtig, aktiv aufzuklären, so Lehrer Axel Schulz, der gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der Otto-Bennemann-Schule die Idee entwickelte, die Ausstellung „Gemeinsam gegen Rechtsextremismus“ als Einstieg in das Thema Rechtsextremismus zu nutzen.

Die Ausstellung richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit und vor allem an Schüler aller Schulformen ab der 8. Klasse. Schulklassen und Gruppen können an Führungen teilnehmen, die von Mitarbeitern des Verfassungsschutzes täglich kostenlos durchgeführt werden. „Gemeinsam gegen Rechtsextremismus“ ist vom 15. April bis 6. Mai in der VHS, Alte Waage, zu sehen.


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