„Wasserwelten“-Dilemma: FDP teilt aus und fordert Aufklärung




Braunschweig. Mit scharfer Kritik reagierten die Braunschweiger Liberalen auf die erneuten Verzögerungen und Kostensteigerungen beim Bau des Erlebnisbades "Wasserwelten".

Florian Bernschneider, Kreisvorsitzender der FDP Braunschweig meint, dass sich die Stadtverwaltung und der Aufsichtsrat nun einige Fragen gefallen lassen müssen: "Es ist völlig unverständlich, warum man bei so einem wichtigen Projekt und bei den bisherigen Erfahrungen kein wöchentliches Reporting zum Fortschritt einfordert, sondern erst nach Monaten von solch schwerwiegenden Planabweichungen erfährt."

Der Aufsichtsratschef Graffstedt müsse laut Bernschneider nun Stellung nehmen, warum diese schwerwiegenden Abweichungen erst so spät erkannt wurden und die Aufsichtsmechanismen offensichtlich nicht funktionierten. Scharfe Kritik erntet auch Burkhard Plinke, Vertreter der Grünen im Aufsichtsrat für seine Äußerung in der BZ, dass einige beteiligten Akteure mit der Bauaufgabe überfordert wären. „Bevor Herr Plinke die Schuld bei anderen sucht, wäre es angebracht zu hinterfragen, ob er nicht selbst mit seiner Aufsichtsfunktion überfordert ist.“, meint Bernschneider.

Der stellvertretende Kreisvorsitzende und sportpolitische Sprecher der FDP Braunschweig, Ingo Schramm sieht auch den Stadtbad-Chef Scharna in der Pflicht: "Entweder ist es bewusste Salamitaktik oder Überforderung. Egal was von beidem: Scharna muss jetzt in kürzestes Zeit klar Schiff machen und die Fakten transparent auf den Tisch legen, sonst muss auch über personelle Konsequenzen bei der Stadtbad GmbH nachgedacht werden."

Schramm weiter: „2007 war man noch von Kosten in Höhe von etwa 21 Millionen ausgegangen, heute liegen wir bei 32 Millionen Euro. Damals hat die Verwaltung die Sanierung und attraktivere Gestaltung der Bestandsbäder für 27 Millionen Euro wegen des angeblich erheblich günstigeren Neubaus noch abgelehnt. Heute steuern wir auf einen Schuldensumpf zu. Solche Kostensteigerungen kann man nicht einfach mit einer längeren Frostperiode und schlechtem Wetter vom Tisch wischen. Auch hier muss transparenter aufgeklärt werden, wie diese Kostensteigerungen entstehen konnten.“


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