Wie viele Bomben-Blindgänger schlummern unter Braunschweig?

von Robert Braumann


Die Fliegerbombe hielt eine ganze Stadt in Atem – es wird wohl nicht die letzte Aufregung um einen Blindgänger gewesen sein. Foto: Robert Braumann
Die Fliegerbombe hielt eine ganze Stadt in Atem – es wird wohl nicht die letzte Aufregung um einen Blindgänger gewesen sein. Foto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Nach dem Blindgänger-Fund auf dem BraWo-Gelände, fragen sich einige Leser, wo es in der Stadt weitere gefährdete Punkte gibt. In Broitzem gibt es bereits seit einigen Monaten eine große angelegte Suchaktion (RegionalBraunschweig.de berichtete). Wie verläuft dort die Sondierung? 


Rainer Keunecke, Pressesprecher Stadt Braunschweig sagte: "Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Durch die Sondierungen konnte bereits eine Reihe von Verdachtspunkten ausgeschlossen werden. Bei anderen sind noch weitere Gefahrerforschungsmaßnahmen erforderlich. Hier muss ansatzweise aufgegraben werden, um zu identifizieren, worum es sich konkret handelt." Schätzungen darüber, wie viele Blindgänger sich noch im Erdreich befinden gibt es von Seiten der Stadt nicht. "Es gibt keine solchen Schätzungen. Bei den Untersuchungen werden Verdachtspunkte abgearbeitet, die in erster Linie auf der sukzessiven Auswertung alliierter Luftaufnahmen beruhen, die kurze Zeit nach den Bombenangriffen auf Braunschweig angefertigt wurden", so Keunecke weiter. Die Arbeiten in Broitzem sollen bis zum Ende des Jahres 2015 abgeschlossen sein. Das sei aber nur bedingt planbar sagt Keunecke: "Denn je mehr Störkörper sich als mögliche Blindgänger herausstellen, die unter entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen geborgen und gegebenenfalls entschärft werden müssen, desto größer wäre der Aufwand und der Abstimmungsbedarf für die notwendigen Evakuierungen", so der Pressesprecher. Bundesweit liegen noch etliche zehntausend Sprengkörper im Boden. Die Altwaffen werden mit der Zeit immer empfindlicher – es besteht sogar die Gefahr einer Detonation, warnen Experten immer wieder. Ab 1944 bis zum Kriegsende erfolgten nahezu wöchentliche Angriffe, die 90 Prozent der Innenstadt zerstörten. Die große Evakuierung rund um das BraWo-Gelände, wird wohl nicht die letzte in Braunschweig gewesen sein. Wer die Kosten für den Einsatz am Montag trägt und wie hoch diese sein werden, das konnte zur Zeit noch nicht beantwortet werden. "Die Frage der Kostenübernahme  wird im Zuge der Ermittlung der Kosten geprüft", so Keunecke.


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