Wird das Nordbad eine Gymnastikhalle?

von Robert Braumann




Braunschweig. Es gibt einen detaillierten Vorschlag, was mit dem ehemaligen Nordbad geschehen soll. Die Verwaltung hat ein Konzept vorgelegt, in dem der Umbau zu einer Gymnastikhalle beschrieben wird. Hauptnutzer wäre dann der MTV Braunschweig. Die Kosten für das Projekt betragen rund 1,2 Millionen Euro.

Vor wenigen Monaten sind von der Stadtbad Braunschweig Sport und Freizeit GmbH Grundstück und Gebäudebestand des ehemaligen Nordbades an die Stadt übergeben worden. Auch das ehemalige Vereinsheim des SSC Germania geht Anfang 2015 entschädigungslos in das Eigentum der Stadt übergehen. Damit steht ein großer städtischer Gebäudebestand am Bienroder Weg leer. Die Verwaltung ist der Meinung: "Der dauerhafte Leerstand einer solchen städtischen Immobilie sollte nach Auffassung der Verwaltung vermieden werden. Vandalismusschäden sowie ein fortschreitender Verfall der baulichen Substanz wären bei einem zeitlich andauernden Leerstand vorprogrammiert."

Keine Investoren, als Veranstaltungshalle kaum geeignet


Bisher wären keine Investoren an die Verwaltung herangetreten und hätten sich für eine Nachnutzung interessiert. Als potentieller Standort für ein soziokulturelles Zentrum oder für eine Veranstaltungshalle komme der Gebäudebestand nach Auffassung der Verwaltung auch nicht in Betracht: "Da für eine Hallennutzung die baulichen Voraussetzungen und für ein soziokulturelles Zentrum die erforderlichen Flächenzuschnitte fehlen. Außerdem wäre die Lage für diesen Zweck ungünstig." Weiter heißt es in dem Bericht: "Da das Nordbadgrundstück in ein ca. 100.000 m² großes Areal eingebettet ist, das von den verschiedensten Sportnutzungen der Sportvereine SV Olympia, TURA und dem Motorsport der Polizei im ADAC e.V. geprägt wird, liegt aus Sicht der Verwaltung eine von der Sportfachverwaltung entwickelte und nachstehend dargestellte Nachnutzungsidee deutlich näher."

MTV Braunschweig als Hauptnutzer


Sportpolitische Zielsetzung der Verwaltung ist es, diese Unterversorgung von Hallenplätzen auf mittlere bis lange Sicht weitestgehend abzubauen. Deshalb der Gedanke die Schwimhalle des Nordbades in eine dreiteilige Turn- und Gymnastikhalle umzubauen. Dadurch würden rund 450 m² zur Verfügung stehen. "Da ausreichend Umkleide- und Sanitärflächen aus der ehemaligen Badnutzung zur Verfügung stehen, wäre die Einrichtung von drei Umkleidebereichen und zwei Sanitärbereichen grundsätzlich problemlos möglich.", heißt es im Bericht der Verwaltung. Als Hauptnutzer stünde der MTV zur Verfügung, der mit dem Sportreferat schon ein erstes Belegungsszenario entwickelt hat. Dazu sind Kooperationen mit Grundschulen im Umfeld angestrebt und verstärkte Aktivitäten im Bereich des Behindertensports.  Und wie soll die Halle entstehen? "Beabsichtigt ist, das derzeitige Schwimmbecken zu verfüllen und einen speziellen Sportboden zu installieren. Die bisherige Schwimmhalle würde hierdurch und durch den Einbau von zwei Trennvorhängen sowie weitere bauliche Maßnahmen in eine dreiteilige Gymnastikhalle umgewandelt, die Raumgrößen von 150 m² bis zu 450 m² bieten würde und flexibel auch für größere Sportgruppen nutzbar wäre.", heißt es im vorliegenden Bericht.

Viele könnten profitieren


Dazu könnten laut der Verwaltung  auch andere profitieren: "Weitere im Norden beheimatete Sportvereine wie der SV Kralenriede oder der SV Olympia könnten ebenfalls an den zusätzlich zu schaffenden Kapazitäten an Gymnastikräumen partizipieren. Die im Umfeld gelegenen Kindertagesstätten würden ebenfalls von den neu geschaffenen Hallenkapazitäten unter dem Aspekt der frühkindlichen Bewegungserziehung profitieren und könnten, gegebenenfalls in Kooperation mit Sportvereinen aus dem Umfeld, für die Kinder dieser Einrichtungen adäquate Angebote entwickeln."  Das Geld könnte aus Überschüssen durch die Privatisierung des Krematoriums kommen. Eine Millionen Euro für neue Ofenlinien würden nicht mehr gebraucht werden.  Dazu wären Mittel für den Umbau der ehemaligen Lehrküche der Sporthalle Südklint in einen ca. 80 m² großen Gymnastikraum frei. Denn dieser war ursprünglich für eine exklusive Nutzung durch den MTV vorgesehen. Dies wäre zu Verwerfen, wenn die neue Gymnastikhalle gebaut werden würde.

 Vereinsheim geht wohl an Motorsportclub


Nach dem Vorschlag der Verwaltung, soll das ehemaligen Vereinsheimes des SSC Germania durch den  Motorsportclub der Polizei (MSC) im ADAC e.V. bezogen werden. Mit diesem hätte das Sportreferat in den vergangenen Wochen intensive Gespräche geführt, weil der Verein bereits auf einem nördlich an den Parkplatz des Nordbades angrenzenden Grundstück eine Outdoorrennstrecke für ferngesteuerte RC-Cars Elektro (Ulenspiegelring) betreibt.


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