Braunschweig. Am 12. November wurde ein Wolf auf der L295 bei Dibbesdorf von einem Auto erfasst und getötet. Fast zeitgleich könnte es einen weiteren Vorfall mit einem Wolf in Braunschweig gegeben haben. Auf dem Gelände des Familiensportvereins (FSV) in Kralenriede wurde ein gerissenes Wildschwein gefunden. Es gibt Hinweise, dass es ein Wolf war. Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen im Stadtbezirk Nordstadt-Schunteraue nahm dies zum Anlass und fragte die Verwaltung nach dem Vordringen von Wölfen in das Braunschweiger Stadtgebiet.
Das betroffene Gebiet sowie die gesamte Schunteraue würden nicht nur am Wochenende von Spaziergängern genutzt, dort spielten Kinder, es würden Hunde ausgeführt, Jogger und Radfahrer seien unterwegs. Unabhängig davon, ob der Riss durch einen Wolf verursacht wurde oder nicht, sei das Vordringen von Wölfen in naturnahe städtische Freizeitareale wie zum Beispiel die Schunteraue nur eine Frage der Zeit, so die Grünen. Daher wolle man von der Stadt wissen, welche Konzepte diese entwickelt habe, um die Bürger auf Begegnungen mit Wölfen in diesen Freizeiträumen vorzubereiten.
Drei bis vier Monate Wartezeit
Bei dem Wildschweinriss in Kralenriede sei aufgrund des Fraßbildes die Vermutung geäußert worden, dass es sich um einen Wolfsriss handeln könnte. Das Ergebnis der DNA-Analyse liege noch nicht vor. Auf Anfrage der Verwaltung bei der zuständigen Wolfsberaterin habe diese mitgeteilt, dass aktuell von einer Bearbeitungszeit der DNA-Proben von drei bis vier Monaten ausgegangen werden müsse. Sobald das Ergebnis vorliege, werde die Verwaltung den Stadtbezirksrat informieren.
Regelmäßige Wolfsmeldungen
Generell sei der Wolf seit 2006 zurück in Niedersachsen, und auch im Stadtgebiet von Braunschweig würden mehr oder weniger regelmäßig Wölfe gemeldet. Es handele sich dabei in der Regel um Sichtungen und Wildtierrisse, die im Rahmen des Wolfsmonitorings von der zuständigen Wolfsberaterin aufgenommen und an die Landesjägerschaft Niedersachsen weitergegeben werden. Für alle Fragen hinsichtlich des Wolfes sowie für Meldungen von Spuren und Sichtungen habe das Land Niedersachsen das Wolfsbüro eingerichtet.
Auf der Internetseite des Wolfsbüros fänden sich unter anderem Informationen zum Wolfsmonitoring, dem Herdenschutz und Hinweise für Bürger zum Verhalten bei Begegnungen mit dem Wolf (Ein Beispiel finden Sie hier). Weithin stehe die zuständige Wolfsberaterin der Stadt Braunschweig für Informationen sowie Bildungsangebote in unter anderem Schulen zur Verfügung. Darüber hinaus habe es zum Beispiel einen Infostand auf dem Dorfmarkt Riddagshausen sowie Vorträge im Waldforum Riddagshausen durch die Wolfsberaterin gegeben.
"Kein eigenes Konzept nötig"
Eine Notwendigkeit für ein stadteigenes Konzept werde von Seiten der Verwaltung aktuell nicht gesehen. Bei den Verhaltenshinweisen bei Begegnungen mit dem Wolf handele es sich um allgemeingültige Regeln, die nicht spezifisch für die Stadt Braunschweig angepasst werden müssten.
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