Zukunft des Bienroder Sees: Konzept der Stadt steht noch aus

von Max Förster


Wie sieht die Zukunft des Bienroder Sees aus? Fotos: Max Förster
Wie sieht die Zukunft des Bienroder Sees aus? Fotos: Max Förster | Foto: Max Förster



Braunschweig. Viele Braunschweiger nutzen den Bienroder Kiesteich zur Erholung und Entspannung. Doch seit einiger Zeit verwildert das Gelände immer mehr. Im vergangen Jahr fand deshalb eine Ortsbegehung statt, an der auch Vertreter der Stadt Braunschweig teilnahmen (regionalHeute.de berichtete). Hier wurde seitens der Stadt erklärt, dass man bis Ende des Jahres plane, ein Konzept aufzustellen. Die Planungsentwürfe stünden allerdings bis heute noch aus, erklärte der stellvertretende Bezirksbürgermeister Dr. Rainer Mühlnickel gegenüber unserer Online-Tageszeitung.

Der Kiesteich stellt für die Stadteile im Norden von Braunschweig ein besonderes Gebiet für die Nah- und Wochenenderholung dar. Sportler und Spaziergänger nutzen das Gebiet regelmäßig. Gerade deshalb müsste das Gebiet mehr gepflegt werden. Seit einiger Zeit verwildert das Areal zunehmend und an der ein oder anderen Stelle bestehe Sanierungsbedarf, um die ursprüngliche Idylle wiederherzustellen, obgleich aus dem See "kein riesiges Freizeitgebiet werden soll, das dem See am Heidberg gleichkommt", betonte Bezirksbürgermeister Gerhard Stülten bei einem Treffen mit Vertretern des Tauchclubs USC, des Sportvereins ASV, des Clubs Braunschweiger Fischer und der Feldmarkinteressenschaft am Bienroder See.

Bezirksrat wartet auf Konzeptvorstellung


Der Bezirksrat hat im vergangenen Jahr einige Maßnahmen zusammengestellt und der Stadt vorgelegt. Diese erklärte bei einer zurückliegenden Ortsbegehung des Bienroder Sees, dass man bis Ende 2015 ein Planungskonzept aufstelle wolle. Bisher sei der Thematik jedoch noch keine Aufmerksamkeit in den Gremien gewidmet worden und ein Konzept stehe bis heute noch aus, erklärte Dr. Rainer Mühlnickel. "Und auch auf der nächsten Sitzung ist der Tagesordnungspunkt nicht zu sehen", beschwerte er sich.

Angesprochene Probleme


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Hans-Jürgen Cordes, Gerhard Stülten, Arnd Zakel, Dr. Rainer Mühlnickel, Detlev Wullf und Hans Jäger sprechen über die Probleme am Bienroder See. Foto: Max Förster



Ein großes Problem sei beispielsweise der achtlos zurückgelassene Abfall. "Müll ist ein riesiges Thema, keiner fühlt sich zuständig", betonte Detlev Wulff vom ASV.  Zudem sehe man sich in Konkurrenz mit den Badegäste, die die Fische verjagen. "Hier ist Baden nicht erlaubt, aber trotzdem wird es geduldet", ärgert sich Hans Jäger vom Fischerclub. Auch über das rücksichtslose Parken wird sich beschwert. "Die Privatwege um den See werden einfach zugeparkt", erklärte Hans-Jürgen Cordes von der Feldmarkinteressenschaft. Ebenfalls als bedenklich sehe man die Situation, dass einige Menschen am Bienroder See ihre Freikörperkultur ausleben. Man teile hier die Sorge, dass es zu sexuellen Belästigungen kommen könnte.


Mehr dazu im nachfolgenden Interview mit Gerhard Stülten und Dr. Rainer Mühlnickel:


Folgende Maßnahmen werden gewünscht



  • Schaffung zusätzlicher Parkplätze

  • Ausbau der Zugänge für die Feuerwehr im Norden, Süden und Osten für Einsätze aber auch zu Übungszwecken

  • Verbesserung der Wege für Sportler und Fußgänger

  • Errichtung von Bänken und Abfallbehältern

  • Untersuchung des Wasserspiegels

  • Rückschnitte von Büschen und Gehölzen auf den Gehwegen

  • Bessere Beleuchtung der Wege

  • Wiederherstellung einer Strandfläche


Angler und Taucher an einem See?


Bei dem jüngsten Treffen am Bienroder See kam auch die Frage auf, ob die Sportvereine nicht auch Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem Tauchverein USC hätten. Der USC, der bisher in Salzgitter trainiert hat, sei schon lange auf der Suche nach weiteren passenden Gewässern, erklärte Arnd Zakel. Hans Jäger zeigte sich nicht ganz so erfreut darüber: "Sie können hier sicher manchmal  tauchen, aber nicht regelmäßig". Auch Detlev Wulff vom ASC hält dies für keine gute Idee. "Tauchen und Angeln ist an einem See nicht gleichzeitig möglich", erklärte er. Zu groß sei die Gefahr, durch etwa dem Auswurf von Angelhaken. Dennoch wolle man sich nun zu weiteren Gesprächen zusammensetzen, um über eine mögliche Kooperation zu sprechen.

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